Bahlsen Kekskonzern ändert Rezept in Osteuropa

Der deutsche Kekskonzern Bahlsen will sein Rezept für den osteuropäischen Markt ändern – nach deutschem Vorbild. In Osteuropa hatten zuletzt angeblich schlechtere Lebensmittel zu einem Streit geführt.

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Der Kekskonzern Bahlsen, der auch den Leibniz-Butterkeks herstellt, will für Produkte in Osteuropa künftig die gleiche Rezeptur wie in Deutschland verwenden. Quelle: dpa

Hannover Der Kekskonzern Bahlsen stellt seine Butterkekse jetzt auch für Osteuropa nach deutschem Rezept her - also ausschließlich mit Butter und ohne Palmöl. Damit werde die Rezeptur aller Produkte - sofern dies nicht schon der Fall war - in ganz Europa vereinheitlicht, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Damit sei Bahlsen dem „Wunsch der Konsumenten nachgekommen“, sagte eine Sprecherin. Die Umstellung in der Produktion bei Bahlsen Polska für den gesamten osteuropäischen Markt erfolgte zum 1. Juli. Die Entscheidung sei bereits vor einigen Monaten getroffen worden. Zuvor hatte tagesschau.de berichtet.

Bereits im März hatte der slowakische Regierungschef Robert Fico im Streit um angeblich schlechtere Lebensmittel als etwa in Deutschland oder Österreich Lebensmittelhersteller an den Pranger gestellt: Es sei „inakzeptabel“, dass in die postkommunistischen Länder Produkte mit gleichem Markennamen, aber schlechterem Inhalt geliefert würden als nach Westeuropa. Diese Praktiken seien „erniedrigend“. Gemeinsam mit seinen Kollegen aus Tschechien, Polen und Ungarn wollte Fico den Druck auf die EU-Kommission erhöhen, gesetzliche Kontrollmechanismen einzuführen.

In einer Bahlsen-Stellungnahme heißt es: „Wir nehmen wahr, dass einer der Bestandteile des Globalisierungsprozesses die stets steigende Erwartung gegenüber Herstellern ist, dass Produkte - unabhängig davon, auf welchem Markt sie zugänglich sind - demselben Standard entsprechen.“ Allerdings würden die Kunden die Umstellung nicht von heute auf morgen bemerken, sagte die Sprecherin. Die Bahlsen-Gruppe hatte früheren Angaben zufolge ihren Umsatz 2016 auf rund 552 Millionen Euro gesteigert - nach 535 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Zum Gewinn machte der Konzern keine Angaben.

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