




Ein Vertrauter des Investors war bereits bei der Praktiker-Hauptversammlung am vergangenen Mittwoch in Hamburg vor Ort und stellte knapp 50 Fragen an Vorstand und Aufsichtsrat der Gesellschaft. Im Verlauf des turbulenten Aktionärstreffens hatte die österreichische Fondsmanagerin Isabella de Krassny, die 15 Prozent der Praktiker-Stimmrechte vertritt, zwar einem Finanzierungskonzept des Vorstands zugestimmt. Sie sucht aber offenbar weiter nach Wegen, einen umstrittenen Hochzinskredit des US-Finanzinvestors Anchorage durch ein eigenes Darlehen zu ersetzen. Dabei könnte nun Vedder mit seiner Fondsgesellschaft Goldsmith Capital Partners ins Spiel kommen. „Wir prüfen, ob und wie wir uns engagieren“, sagte Vedder der WirtschaftsWoche.
Der streitbare Großinvestor hatte in der Vergangenheit mehrfach für Schlagzeilen gesorgt, etwa beim Versuch, im Jahr 2003 Commerzbank und Dresdner Bank in eine Fusion zu treiben. Zuletzt war Vedder an einem Schlichtungsversuch in der Auseinandersetzung zwischen den Kirch-Erben und der Deutschen Bank beteiligt und hatte im Juni angekündigt, die Versicherungsgesellschaft Münchner Rück/ERGO wegen Rufschädigung auf rund eine Milliarde Euro Schadensersatz zu verklagen.