BDL Deutsche Luftfahrtbranche sieht sich erst 2024 wieder auf Vorkrisenniveau

Der Verband hofft auf eine baldige Erholung von der Coronakrise – und darauf, dass bald Medikamente oder Impfmöglichkeiten zur Verfügung stehen.

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Viele Geschäftsreisen werden nach Einschätzung des BDL auch nach der Pandemie durch digitale Veranstaltungen ersetzt. Quelle: Imago

Die deutsche Luftfahrtbranche rechnet wegen der Coronakrise erst 2024 wieder mit einer Rückkehr zum Vorkrisenniveau. Die Passagierzahlen dürften erst dann wieder den Stand von 2019 erreichen, teilte der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Mittwoch mit. Voraussetzung dafür sei allerdings, dass die Corona-Infektionen im nächsten Jahr unter Kontrolle seien – etwa durch Medikamente oder Impfmöglichkeiten.

„Es spricht vieles dafür, dass die Erholung des Luftverkehrsmarktes nur schrittweise und über einen langen Zeitraum gelingt“, erklärte BDL-Präsident Peter Gerber. Denn große Airlines wie Lufthansa, Easyjet, Ryanair und TUIfly planten, ihr Angebot in Deutschland langfristig zu reduzieren.

Viele Geschäftsreisen werden nach Einschätzung des BDL auch nach der Pandemie durch digitale Veranstaltungen ersetzt. Zudem dürfte die Geschäftsreisetätigkeit ohnehin sinken, da Unternehmen ihre Ausgaben für Reisekosten kappten. Ab 2025 könnten die Passagierzahlen nach Verbandsschätzung dann jährlich wieder um rund drei Prozent zulegen.

Wegen der Coronakrise und der globalen Reisebeschränkungen war die Nachfrage in der Luftfahrt weltweit im ersten Halbjahr 2020 um 58 Prozent eingebrochen, in Deutschland um 65 Prozent. Während die Passagierzahlen insgesamt um gut die Hälfte sanken, fielen sie laut BDL an deutschen Flughäfen sogar um zwei Drittel. Die Luftfracht brach an deutschen Flughäfen jedoch nur um zehn Prozent ein und damit weniger stark als im Rest der Welt mit 15 Prozent.

Die Ticketpreise hingegen stiegen während der Coronakrise in Deutschland. Vor allem im innereuropäischen Verkehr gab es ein spürbares Plus von rund neun Prozent im Vergleich zum Durchschnitt von 2019. In der Wiederanlaufphase könne nicht ausgeschlossen werden, dass manche Airlines Kunden mit günstigen Tickets locken wollten, erklärte der BDL. „Doch der Trend geht weiter zu steigenden Ticketpreisen.“

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