BDL-Statistik Omikron bremst die Erholung der Luftfahrt – Tickets sind teurer geworden

Die Zahl der Fluggäste in Deutschland ist zum Jahresbeginn kräftig gesunken. Flugtickets sind in der Pandemie dagegen deutlich teurer geworden.

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Zum Jahresbeginn sind weniger Passagiere in Deutschland zu verzeichnen. Quelle: dpa

Die verschärfte Corona-Pandemie bremst die ohnehin schwächelnde Erholung der Luftfahrt zusätzlich. Die Omikron-Welle sorge für deutlich weniger Flugbetrieb im Januar und Februar, erklärte der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) am Donnerstag. „Für diesen Zeitraum haben die Fluggesellschaften nachfragebedingt nochmals kurzfristig Kapazitäten um rund 30 Prozentpunkte gegenüber dem Planungsstand September 2021 streichen müssen.“

Aktuell liege das Sitzplatzangebot an den deutschen Flughäfen für Januar bis Mai bei 69 Prozent des Niveaus im gleichen Zeitraum 2019 und damit vor der Pandemie-Krise. Zum Vergleich: Hier hatten die Airlines noch Ende des Sommers mit fast 90 Prozent geplant.

Im gesamten ersten Halbjahr 2022 dürften Angebot und Nachfrage sehr stark von der Corona-Entwicklung in Europa und den Beschränkungen abhängen. „Die Luftfahrt in Deutschland hat sich leider deutlich schleppender erholt als die Prognosen nach dem ersten Pandemiejahr erwarten ließen“, erklärte BDL-Präsident Peter Gerber. „Die wirtschaftliche Lage der Luftverkehrsunternehmen ist weiterhin sehr angespannt.“

Denn wichtige Verkehrsströme, etwa nach Asien, seien nach wie vor durch Reisebeschränkungen blockiert. Sobald das Infektionsgeschehen es zulasse, sollten beschränkende Auflagen schrittweise zurückgenommen werden - „denn Impfungen und Testen ermöglichen sichere Mobilität“.

Der weltweite Luftverkehr mit Passagieren lag 2021 um 58 Prozent unter dem Vorkrisenjahr 2019. Dabei erholte sich der Inlandsverkehr - dank großer Märkte wie USA und China - besser als die internationalen Verbindungen. Die deutschen Fluglinien transportierten 52,5 Millionen Passagiere und damit 68 Prozent weniger als 2019.

Flugpreise steigen deutlich

Die deutschen Flughäfen fertigten 78,6 Millionen Fluggäste ab und verzeichneten damit ein Minus von 69 Prozent. Im Sommer setzte ein spürbare Erholung ein, die aber durch die Virus-Varianten Delta und Omikron gestoppt wurde.

Fliegen verteuerte sich laut BDL in der Krise. „Die Preisentwicklung im Europa-Verkehr spiegelt den verringerten Wettbewerb auf den Strecken wider.“ Zudem hätten „preissensitive Kunden eher gänzlich auf Reisen verzichtet“.

Dem Verband zufolge kosteten 2021 innereuropäische Flüge rund 22 Prozent mehr als 2019, während die Preise im interkontinentalen Verkehr um drei Prozent zulegten und auf Inlandsflügen um gut zehn Prozent. Im vorigen Jahr verloren deutsche Airlines - gemessen am Sitzplatzangebot von, nach und innerhalb Deutschlands - weitere zwei Prozent Marktanteile gegenüber dem Vorkrisenniveau.

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