Belastete Maggi-Nudeln Nestlé vernichtet in Indien Nudeln im Millionenwert

Nudeln im Verkaufswert von 44 Millionen Euro muss Nestlé in Indien vernichten. Damit reagiert der Nahrungsmittelkonzern auf ein behördliches Verkaufsverbot wegen Blei in dem Fertigprodukt.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
In Neu-Delhi brennen Maggi-Nudeln. Quelle: REUTERS

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé vernichtet in Indien Maggi-Nudeln im Verkaufswert von umgerechnet rund 44 Millionen Euro. Das Unternehmen reagiert damit auf ein vor knapp zwei Wochen von den örtlichen Behörden verhängtes Verkaufsverbot wegen angeblich hoher Bleiwerte in dem in Indien beliebten Fertiggericht. Es sei damit begonnen worden, die Nudeln zu vernichten, teilte der Firmensprecher für Indien, Sameer Barde, am Dienstag mit.

Die Behörden hatten den Verkauf untersagt, nachdem Tests der staatlichen Lebensmittelaufsicht mutmaßlich erhöhte Bleiwerte ergeben hatten. Nestlé hat dies zurückgewiesen und ist gegen das Verbot vor Gericht gezogen. Die Nudeln seien nicht gesundheitsgefährdend. Bei eigenen Tests seien alle vorgegebenen Werte eingehalten worden.

Nestlé lotet Verkauf von Tiefkühl-Sparte aus
Davigel vor Verkauf?Drei mit der Situation vertrauten Personen zufolge lotet Nestlé einen Verkauf der Tochter Davigel aus. Der Hersteller von Tiefkühlkost für Restaurants und Krankenhäuser dürfte den Insidern zufolge rund 300 Millionen Euro wert sein. Mögliche Käufer seien die Nahrungsmitteldienstleister Brake Brothers, Booker Group und Sodexho sowie Finanzinvestoren. Offensichtliche Kandidaten sind einem der Insider zufolge Bain sowie Clayton, Dubilier & Ric , weil beide in der Vergangenheit in die Branche investiert hätten. Im Oktober hatte Nestle-Chef Paul Bulcke schwächelnde Geschäftsbereiche mit dem Schlagwort "in Ordnung bringen oder verkaufen" zur Disposition gestellt. Kurz darauf gaben die Schweizer den größten Teil der kränkelnden Diätsparte Jenny Craig an den US-Finanzinvestor North Castle Partners ab. Das US-Tiefkühl-Pasta-Geschäft ging im Januar an Brynwood Partners. Am 3. Februar 2014 meldete Nestle den Verkauf des Energieriegel-Herstellers PowerBar an die amerikanische Post Holdings. Analystenschätzungen zufolge könnte Nestle Geschäfte im Umfang von fünf bis 15 Milliarden Franken Umsatz abgeben. An der Börse wird gerätselt, ob sich Nestle auch von ihrer 30-Prozent-Beteiligung an dem französischen Kosmetikkonzern L'Oreal trennen könnte. Nestlé zählt zu den größten Nahrungsmittelkonzernen der Welt. Seinen Ursprung hat das Unternehmen 1843. Wie alles begann... Quelle: Screenshot
Nestlé-Logo Quelle: dpa
Screenshot eines Bildes auf der Flickr-Seite Quelle: Screenshot
Historische Maggi-Reklame Quelle: dpa
Kosmetik von L´Oreal Quelle: REUTERS
Nespresso-Kapseln Quelle: dpa
Schweizer Börse Quelle: REUTERS

Wie die Nestlé-Zentrale im schweizerischen Vevey weiter mitteilte, werden Maggi-Nudeln aus Indien an Zweigstellen in Kanada, Großbritannien, Singapur und Kenia sowie an Drittabnehmer in den USA, Australien und Neuseeland exportiert. Nestlé kooperiere mit den jeweiligen Behörden, wenn diese Produkte testen wollten, gab das Unternehmen bekannt.

Nestlé-Konzernchef Paul Bulcke war nach Neu Delhi geflogen und hatte auf einer Pressekonferenz erklärt, sein Unternehmen arbeite mit den indischen Behörden zusammen. Es gebe Verwirrung darüber, wie getestet werde. Indien ist einer der größten Märkte der Welt für Instant- Nudeln. Laut dem Marktforschungsinstitut Euromonitor International hat der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé dort einen Marktanteil von fast zwei Drittel.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%