Bericht des Finanzministers Boeing-Krise bremst US-Wirtschaftswachstum

Finanzminister Mnuchin hat in einem Fernsehinterview festgestellt, dass das US-Bruttoinlandsprodukt ohne die Boeing-Krise stärker gestiegen wäre.

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Die Krise des US-Flugzeugbauers Boeing bremst das Wirtschaftswachstum in den USA. Finanzminister Steven Mnuchin sagte dem Sender Fox Business am Sonntag, ohne das Debakel um den Unglücksflieger Boeing 737 Max würde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in diesem Jahr um 3 Prozent zulegen. Nun werde das Wachstum näher an 2,5 Prozent liegen. „Es ist keine Frage, dass die Boeing-Situation die BIP-Zahlen verlangsamen wird“, sagte der Minister. „Boeing ist einer der größten Exporteure, und mit der 737 Max denke ich, das könnte sich um bis zu 50 Basispunkte auf das BIP auswirken.“

Mnuchin betonte, er gehe dennoch von einem „sehr gesunden Wachstum“ im laufenden Jahr aus. Das überarbeitete Freihandelsabkommen für Nordamerika (USMCA) und das Teilabkommen mit China, das demnächst unterzeichnet werden soll, würden dazu bedeutend beitragen.

Boeing hatte im vergangenen Monat angekündigt, die Produktion des Krisenjets 737 Max angesichts der hohen Ungewissheit um eine Wiederzulassung ab Januar vorübergehend auszusetzen. Der Flugzeugtyp ist bereits seit Mitte März mit Startverboten belegt. Grund sind zwei Abstürze innerhalb weniger Monate, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen.

Für die US-Wirtschaft insgesamt ist Boeings Krise eine erhebliche Belastung. Die Probleme der 737 Max haben das Wachstum bereits in Mitleidenschaft gezogen. An Boeing hängen zahlreiche Zulieferer, Airlines und andere Unternehmen, die die Schwäche des Flugzeugbauers zu spüren bekommen. Vor allem die Außenhandelsbilanz der USA litt bereits stark unter dem 737-Max-Auslieferungsstopp.

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