
Budapest Der ungarische Billigflieger Wizz Air will kräftig wachsen. Binnen neun Jahren sollten die Passagierzahlen verdreifacht werden, sagte Konzernchef Jozsef Varadi der ungarischen Tageszeitung „Vilaggazdasag“ vom Montag. In dem Ende März auslaufenden Geschäftsjahr 2017/18 rechne er mit 30 Millionen Fluggästen nach 24 Millionen im Vorjahr.
Bei der Expansion werde sich Wizz Air auf seine bereits bestehenden Märkte vor allem in Europa konzentrieren. Hier sei nach der Pleite unter anderem von Air Berlin mit weiteren Insolvenzen zu rechnen. Der Ausleseprozess sei noch lange nicht zu Ende, so Varadi. Vielmehr werde der Markt sich wie in den USA entwickeln, wo nur noch vier große Airlines am Start seien.
In den kommenden neun Jahren will Varadi auch die Wizz-Air-Flugzeugflotte auf 282 von derzeit 87 Maschinen mehr als verdreifachen. Wenn dem Unternehmen schließlich 300 Flugzeuge zur Verfügung stünden, seien jährliche Passagierzahlen von mehr als 100 Millionen möglich. „Ab 2022 stellen wir die ersten Exemplare des Airbus A320neo bei uns in Dienst“, sagte er.
Vom A320neo erwarte man sich eine bedeutende Senkung der Treibstoffkosten. „Dadurch werden die Ticket-Preise sinken, was sich belebend auf die Nachfrage nach Flugreisen auswirken wird“, sagte Varadi. Der durch wachsende Billigfluglinien bedingte Mangel an Piloten bereitet dem Wizz-Air-Chef kein Kopfzerbrechen.
Die Belegschaft soll sich nach den Vorstellungen Varadis in den nächsten neun Jahren ebenfalls verdreifachen auf dann mehr als 10.000 Mitarbeiter. In Deutschland hebt Wizz Air bereits von mehreren Airports ab, so auch vom Lufthansa-Heimatflughafen Frankfurt. Im Geschäftsjahr 2016/17 beförderte die Fluggesellschaft 24 Millionen Passagiere.