Billigflieger Ryanair-Chef O'Leary bläst zur Attacke auf die EU-Bürokratie

Er wirft den EU-Staaten vor, die Kontrolle des europäischen Luftraums noch nicht vereinheitlicht zu haben. Damit könnten 20 Prozent Kerosin eingespart werden.

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Bei einer Veranstaltung der Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol griff der Chef der Ryanair-Gruppe auch die anderen Airlines an. Quelle: Reuters

Bei einer Veranstaltung der Flugsicherheitsorganisation Eurocontrol am Montag in Brüssel griff der Chef der Ryanair-Gruppe, Michael O'Leary, andere Airlines wie auch die Europäische Union frontal an. So seien die Staaten seit Jahren an der Aufgabe gescheitert, die Kontrolle des europäischen Luftraums zu vereinheitlichen. Bei einer effektiven und deregulierten Organisation der Flugsicherungen könnten aus seiner Sicht bis zu 20 Prozent Kerosin gespart und 95 Prozent der Verspätungen beseitigt werden, meinte er.

Der Ryanair-Chef erklärte, das Unternehmen investiere in den kommenden fünf Jahren Milliarden Euro in 210 neue, effizientere Flugzeuge, die mit rund 16 Prozent weniger Kerosin pro Passagier auskämen.

Die Passagiere sollten auf Ryanair-Flüge umsteigen, statt bei den großen Netzwerk-Airlines wie Lufthansa, Air France oder British Airways zu buchen, die angeblich höhere Emissionen hätten und besonders klimafeindliche Business-Klassen anböten.

Der Ryanair-Chef kritisierte zudem die Besteuerung des Luftverkehrs, deren Erträge nicht dafür genutzt würden, in umweltfreundliche Technologien zu investieren. O'Leary nannte nachhaltige Kraftstoffe (SAF), die Ryanair bis 2030 für 12,5 Prozent des Bedarfs nutzen will. Derzeit sind auf dem Markt nur geringe Mengen des Treibstoffs vorhanden, der beispielsweise aus Speiseresten und perspektivisch auch synthetisch aus Grünstrom hergestellt werden kann.

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