Billigflieger Ryanair senkt wegen Streiks Gewinnprognose

Ryanair korrigiert die Gewinnerwartungen: Der Billigflieger könnte knapp zwölf Prozent weniger einnehmen. An der Börse rauschen die Aktien tief ins Minus.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Aufgrund der Streiks mussten jüngst zahlreiche Maschinen am Boden bleiben. Quelle: dpa

Dublin Der Billigflieger Ryanair hat wegen der Streiks vieler Piloten und Flugbegleiter seine Gewinnprognose gesenkt. Der bereinigte Betriebsgewinn werde in dem bis März laufenden Geschäftsjahr 2018/19 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro betragen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Das wären zwölf Prozent weniger Gewinn als ursprünglich mit 1,25 bis 1,35 Milliarden Euro in Aussicht gestellt.

Grund seien Preissenkungen und geringere Buchungen in Folge der Streiks. Aber auch höhere Treibstoffkosten belasteten: Ryanair kalkuliert jetzt mit 460 Millionen Euro Kosten, 30 Millionen mehr als bisher erwartet. Ein Verlust von 150 Millionen Euro durch die Übernahme der Air-Berlin-Tochter Laudamotion ist bei dem Gewinnziel herausgerechnet.

Die Aktien des Billigfliegers sackten am Montag um bis zu 12,3 Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 11,50 Euro ab. Auch die Titel von Rivalen gerieten in den Abwärtsstrudel: Lufthansa waren mit einem Kursminus von 2,2 Prozent Schlusslicht im Dax. Die Titel von Air France KLM verloren in Paris 3,2 Prozent, Wizz Air und Easyjet gaben je knapp fünf Prozent nach.

Das Angebot im Winter werde um ein Prozent gekürzt, teilte Ryanair außerdem mit. Deshalb werden an den Standorten Bremen, Niederrhein und Eindhoven insgesamt acht Flugzeuge ab Anfang November am Boden bleiben. Mit den betroffenen Beschäftigten werde nun über Regelungen gesprochen, mit denen Stellenabbau vermieden werden könnte.

Ryanair wird seit Monaten immer wieder von Streiks in mehreren europäischen Ländern, auch in Deutschland überzogen. Die Gewerkschaften von Piloten und Flugbegleitern verhandeln erstmals über Tarifverträge mit höherer Bezahlung und besseren Arbeitsbedingungen. In Irland und Italien hat Ryanair dabei erste Abschlüsse erzielt.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%