Björn Gulden Neuer Puma-Chef ist Mann der Tat

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Vorlieben, Vorbilder, Freunde und Gegner

Puma und seine Stars
Pélé, Star der Fußball-Weltmeisterschaft 1970 Quelle: dapd
Boris Becker Quelle: dpa/dpaweb
Diego Armando Maradona Quelle: dpa
Lothar Matthäus Quelle: dpa
Heike Drechsler gewinnt 1993 bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Stuttgart Gold im Weitsprung. Im Jahr 2000 wurde sie zu Deutschlands Sportlerin des Jahres gewählt. Quelle: AP
Usain Bolt Quelle: Reuters
Fußballnationalmannschaft Italiens Quelle: dpa

Vorlieben

Björn Gulden interessiert sich dem Vernehmen nach in der Freizeit vor allem für drei Dinge: für Sport. Und für Sport. Aber auch für Sport. Wenn sich die Gelegenheit bietet, kickt der Familienmensch mit seinen drei Söhnen. Die Jungs spielen beim VfL Bochum im Ruhrgebiet, wo die Guldens während seiner Zeit beim Schuhhändler Deichmann ihr Wohnquartier aufgeschlagen hatten. Henrik, der Älteste, spielt bereits für Norwegens Auswahl, die beiden Zwillinge kicken noch in der C-Jugend. Um sich fit zu halten, heizt Gulden gern mit dem Mountainbike durch die Gegend, spielt Tennis und verzieht sich im Winter zum Langlaufen. Bei Sportevents sitzt der neue Puma-Chef gern auf der Tribüne. Wenn er etwas liest, dann am liebsten Fachliches über Mode, Handel – und Sport.

Vorbilder

Ernsthaft wundern muss man sich wohl nicht darüber, dass Björn Gulden Fußballprofi wurde, ehe er nach Verletzungen seine Laufbahn beendete und in der Wirtschaft Karriere machte. Vater Arild war schließlich in Norwegen ein Sportstar, und zwar einer der besonderen Art. Anders als heute, wo sich junge Athleten meist auf eine einzige Disziplin konzentrieren, war Gulden senior eine Art Doppelpack. Er glänzte als norwegischer Nationalspieler gleich in zwei Sportarten – im Fußball und im Handball. Mitte der Sechzigerjahre wechselte er aus Norwegens Hauptstadt Oslo in die Schweiz zum Verein Grasshoppers Zürich, wo er bis weit in die Siebzigerjahre hinein mehrere Meistertitel holte – sowohl im Fußball als auch im Handball. Das färbte auf den Filius ab. Im Kinderteam von Grasshoppers Zürich lernte Sohn Björn als Fünfjähriger Fußball spielen.

Auch Guldens Schwiegervater war norwegischer Nationalspieler. Der Vater seiner Ehefrau arbeitete zudem 30 Jahre im Vertrieb für den deutschen Sportkonzern und Puma-Konkurrenten Adidas in Norwegen.

Freunde und Gegner

Zu tun bekommt es Gulden am Puma-Sitz im fränkischen Herzogenaurach zunächst mit den alten Kollegen vom anderen Ufer der Aurach. Bei Adidas hat er nach wie vor einen guten Ruf, umso wachsamer wird Vorstandschef Herbert Hainer ihn im Auge behalten. Echte Konkurrenten sind sie nicht, dazu ist Adidas zu groß. Genauer anschauen wird sich auch Puma-Vertriebschef Stefano Caroti den Neuen an der Spitze. Denn der Italiener hatte sich wohl auch Hoffnungen auf den Top-Job gemacht.

Vorschusslorbeeren bekam Gulden vom Puma-Haupteigner, dem französischen Luxuskonzern Kering (früher PPR). Gulden sei genau der richtige Mann, flötete Verwaltungsratschef Jean-François Palus, der im Interregnum zwischen Koch und Gulden das Zepter schwang und den Abbau von 450 Stellen beschloss. Gulden-Kenner Sälzer erwartet, dass Kering nach zwei harten Jahren dem Neuling Freiraum lässt für eigene Ideen. Einen guten Draht hat Gulden auch zum Sporthandel, etwa zu Intersport-Chef Jost. Der hält Gulden für „gewieft, aber sehr sympathisch“.

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