Black Friday Verdi ruft zu Streiks bei Amazon auf

Ein Verdi Banner mit der Aufschrift: «Wir streiken» steht vor dem Amazon-Logistik-Zentrum. Quelle: dpa

Am heutigen Black Friday locken Unternehmen ihre Kunden mit Rabatten. Pünktlich dazu ruft Verdi Beschäftigte von Amazon am Standort Bad Hersfeld zum Streik auf.

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Der aus den USA kommende Einkaufstag „Black Friday“ stößt auch in Deutschland auf wachsendes Interesse. Von Donnerstagabend bis Freitagfrüh erkundigten sich fast 2,8 Millionen Verbraucher über Sonderangebote, wie das Schnäppchen-Portal mydealz mitteilte. Das seien rund eine Million mehr als ein Jahr zuvor. Besonders Online-Händler profitieren demnach von der gestiegenen Nachfrage.

Für den weltgrößten Internethändler Amazon begann der Start in die heiße Phase des Weihnachtsgeschäfts in Deutschland mit einem Streik. Die Gewerkschaft ver.di rief die Beschäftigten am Standort Bad Hersfeld zum Ausstand auf, der mit der Nachtschicht begann und bis Mitternacht dauern soll. „Die Beschäftigten gehören besonders an einem Tag wie dem Black Friday in den Mittelpunkt gestellt“, sagte Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke. „Der Einsatz der Beschäftigten muss besser honoriert werden, durch eine höhere Bezahlung und durch ein tarifliches Weihnachtsgeld.“

In den Vereinigten Staaten gilt der Brückentag nach dem Thanksgiving-Feiertag – der „Black Friday“ – seit langem als umsatzträchtigster Tag des Jahres und Start ins Weihnachtsgeschäft. Inzwischen locken auch hierzulande viele Geschäfte mit Sonderangeboten. Der Online-Handel zieht am kommenden Montag mit dem „Cyber Monday“ nach. „Immer mehr Online-Händler und stationäre Läden bieten gezielt Aktionsware an“, betonte der Handelsverband HDE. An beiden Tagen dürfte sich der Umsatz auf 2,4 Milliarden Euro summieren, was 15 Prozent mehr wären als ein Jahr zuvor. „Das setzt einen wichtigen Umsatzimpuls im Weihnachtsgeschäft“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Im Zuge einer Datenpanne hat Amazon die E-Mail-Adressen und Namen von mehreren Kunden in Amerika und Europa veröffentlicht. Der IT-Konzern hält sich bei den Details bedeckt – und wird dafür von Experten kritisiert.

Die deutschen Einzelhändler wollen im Weihnachtsgeschäft auch dank der beiden Aktionstage erstmals mehr als 100 Milliarden Euro umsetzen. Die gesamten Einnahmen dürften im November und Dezember zusammen um 2,0 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 100,3 Milliarden Euro steigen, sagt der HDE voraus. Allerdings würden damit die Steigerungsraten der Vorjahre nicht wieder erreicht. 2017 hatte es ein Plus von 3,8 Prozent gegeben, 2016 sogar von 4,6 Prozent.

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