Blackstone Investor sucht Interessenten für Jack Wolfskin

Der Finanzinvestor Blackstone hat Insidern zufolge Interessenten aufgerufen, Gebote für Jack Wolfskin abzugeben – inmitten der Verhandlungen mit den Gläubigern über eine finanzielle Sanierung des Unternehmens.

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Bei der Expansion im Ausland – etwa in China – kam die vor allem in Deutschland populäre Marke nicht wie erhofft voran. Quelle: dpa

London/Frankfurt Der Finanzinvestor Blackstone lotet Insidern zufolge einen Verkauf des hochverschuldeten Outdoor-Ausrüsters Jack Wolfskin aus. Inmitten der Verhandlungen mit den Gläubigern über eine finanzielle Sanierung des Unternehmens habe Blackstone Interessenten aufgerufen, Gebote für den Bekleidungshersteller aus Idstein bei Frankfurt abzugeben, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters am Montag. Der Eigentümer versuche so, den Wert von Jack Wolfskin zu ermitteln – dass tatsächlich ein Käufer zugreift, ist kaum wahrscheinlich. Denn gleichzeitig stehen die Gläubiger kurz davor, einen eigenen Plan zur Restrukturierung von Jack Wolfskin fertigzustellen, wie die Insider sagten.

Sie dürften einen Tausch von Schulden in Anteile an Jack Wolfskin vorschlagen, mit dem sie selbst das Kommando übernehmen würden. Das Unternehmen ist mit 365 Millionen Euro verschuldet. Im Kreis der Gläubiger haben inzwischen laut den Insidern Hedgefonds und andere Großgläubiger das Sagen. Zu ihnen zählen H.I.G. Capital und CQS. Die meisten Banken – auch die deutschen – hätten ihre Kredite an sie verkauft, sagten die Insider.

Die Gläubiger fordern von Blackstone, mehr frisches Kapital beizusteuern, damit der Investor Jack Wolfskin behalten kann. Ob er dazu bereit ist, ist offen. Er hatte gut 700 Millionen Euro für Jack Wolfskin bezahlt und bereits vor eineinhalb Jahren 75 Millionen Euro nachgeschossen, um die Kreditgeber zu beruhigen. Eine Entscheidung muss bis Mitte des Jahres fallen – so lange verzichten die Gläubiger darauf, die Kredite fällig zu stellen. „Aber ewig wollen sie nicht warten“, sagte einer der Insider.

Die Gläubiger waren im Herbst davon aufgeschreckt worden, dass Jack Wolfskin für 2017 nur noch mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von 30 Millionen Euro rechnet, halb so viel wie bisher kalkuliert. Bei der Expansion im Ausland – etwa in China – war die vor allem in Deutschland populäre Marke nicht wie erhofft vorangekommen.

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