Börsengang einer Legende Kaum Rendite mit Fender-Gitarren

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Börsengang soll Entlastung bringen


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Sicher, nichts klingt wie eine Tele oder eine Strat (für das „caster“ haben Gitarreros beim Fachsimpeln grundsätzlich keine Zeit), schon gar keine 58er Vintage aus der Gitarrengründerzeit durch eine Vibrolux-Combo. Doch für den Original-Gain-Sound braucht seit den neunziger Jahren kein Möchtegern-Clapton mehr ein Original-Instrument für mehr als 100 Euro. Digital-Effektgeräte zaubern längt nicht nur aus einer simplen Aldi-Gitarre für weniger als 100 Euro einen amtlichen Sound. Auf Knopfdruck klingt eine Schlichtklampfe fast genau wie eine Fender Stratocaster oder eine Gibson Les Paul und zwar wahlweise im AC/DC-Crunch-Orkan einer Wand aus einem Dutzend der legendären Marshallverstärker, eines kleinen Bandmaster Superchamp oder fast akustisch.

Mindestens 100 Millionen Euro

Anfangs versuchten Fender und Gibson noch dagegen zu halten mit dem Bau günstiger Kopien in Mexiko sowie den mehrere tausend Euro Namensmodelle in limitierter Auflage von Saitenkünstlern wie Steve Vai oder Eddie Van Halen aus dem Fender Custom Job dagegen zu halten. Doch das klappte nur begrenzt. Zwar gibt es viele Babyboomer, die sich nach erfolgreicher Karriere und dem Auszug der Kinder aus dem Eigenheim mit einem Trauminstrument belohnen und an ihre Jugend in den sechziger oder siebziger Jahren erinnern wollen. Doch wer richtig Geld hatte, kaufte sich als echter Classic-Rocker lieber eine 1961 Stratocaster sunburst mit Slapboard oder als wiedergeborener Virtuose eine Paul Reed Smith Private Stock Custom mit feinem Mahagoni-Korpus.

Nun soll also der Börsengang die Entlastung bringen. Von den bis zu 200 Millionen Dollar, die sich die Eigentümer für nicht ganz die Hälfte der Musiklegende wollen, sollen immerhin mindestens 100 Millionen die Schulden drücken. Auch in die Produkte möchte das Management investieren.

Steigende Nachfrage

Doch ob die Aktie mit dem künftigen Kürzel FNDR  wirklich die US-Börse Nasdaq rockt, bleibt abzuwarten. Zum einen schwächeln weltweit die Märkte und vielen wie die Handelsplattform Bats, Siemens mit ihrer Tochter Osram oder dem Waffenkonzern Rheinmetall mit seiner Autozulieferer-Sparte war ein Börsengang zu heiß.

Doch am Ende muss daraus kein langer Blues für die Anleger werden. Zum einen steigt die Nachfrage nach Gitarren wieder. Dafür sorgen auch ungewöhnliche Marketing-Projekte wie die VW Fender Edition einer 400 Watt starken Stereoanlage und schweren Felgen. Zum anderen ist Fender eine der besten Konsumentenmarken der USA. Und das könnte den ein oder anderen Fan von Strat und Tele doch von einem Aktienkauf überzeugen.

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