Börsenplattform Ceinex Hausgeräteriese Haier soll deutsch-chinesische Börse pushen

Zwei Jahre nach der Gründung der deutsch-chinesischen Börsenplattform Ceinex soll Haier zum Aushängeschild werden.

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Der chinesische Hausgeräte-Riese soll eines der ersten Aushängeschilder der deutsch-chinesischen Börsenplattform Ceinex in Frankfurt werden. Quelle: AP

Frankfurt / Hongkong Gut zwei Jahre nach der Gründung der China Europa International Exchange (Ceinex) soll Qingdao Haier zu den ersten drei „D-Aktien“ gehören, die dort ein Zweitlisting haben, wie vier mit den Plänen vertraute Personen am Donnerstag der Nachrichtenagentur Reuters sagten. Damit wird der chinesische Hausgeräte-Riese eines der ersten Aushängeschilder der deutsch-chinesischen Börsenplattform in Frankfurt. Zusammen sollen die drei Pioniere zwischen 1,5 und drei Milliarden Euro frisches Kapital einsammeln. Für Haier nehmen die Ceinex-Träger, die Schanghaier Börse SSE und die Deutsche Börse, allein ein Milliarden-Volumen ins Visier.

Dass chinesische Unternehmen auch außerhalb Chinas gelistet sind, hat Tradition. Das Land will damit Ausländern ermöglichen, in seine Firmen zu investieren. Sie haben zumeist keinen Zugang zu den „A-Aktien“, die an den Börsen in Schanghai oder Shenzen notiert sind. Daher gibt es „H-Aktien“ in der Sonderwirtschaftszone Hongkong, „S-Aktien“ in Singapur und „N-Aktien“ in New York. Nun sollen „D-Aktien“ hinzukommen.

Die Ceinex wirbt in einem Prospekt um „chinesische nationale Champions“ und „die Besten der Besten“. Sie hat eigenen Angaben zufolge nach Gesprächen mit 80 chinesischen Großkonzernen zehn davon ausgemacht, die sie gerne in einem Zweitlisting aufnehmen würde.

Sie will die Fehler der Frankfurter Börse vermeiden, die in den vergangenen zehn Jahren zahlreiche kleine Unternehmen aus China angelockt hatte, die zumeist in ihrem Heimatland keine Zulassung für die Börse bekommen hatten. Einige von ihnen gingen schnell Pleite, bei anderen verschwand das Geld der neuen Aktionäre plötzlich in dubiosen Kanälen.

Qingdao Haier ist dagegen mit seinen Waschmaschinen und Kühlschränken auch in Europa ein Begriff. Die Chinesen hatten bei sogenannter „weißer Ware“ 2016 einen Weltmarktanteil von 10,3 Prozent. Im selben Jahr kaufte Haier die Hausgeräte-Sparte von General Electric für 5,4 Milliarden Dollar. Die Haier-Aktie ist bisher nur in Shanghai notiert.

2015 hatte die Ceinex den Handel in Renminbi mit knapp 200 Finanzprodukten aufgenommen: vor allem Anleihen und Indexfonsds (ETF). An der Unterzeichnung der Gründungsurkunde nahmen Chinas Ministerpräsident Li Keqiang und Bundeskanzlerin Angela Merkel teil. Die Deutsche Börse hält an der Ceinex wie auch die größte chinesische Börse Shanghai Stock Exchange (SSE) 40 Prozent, die übrigen Anteile liegen bei der China Financial Futures Exchange.

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