Im Gespräch mit der WirtschaftsWoche sagte Langer: „Wir haben den Bogen überspannt – wir haben immer teurer ein- und verkauft. Damit haben wir Kunden verloren, die günstiger kaufen wollen.“ Diesen habe das börsennotierte Unternehmen aus Metzingen in den eigenen Läden zu wenig geboten. „Das ändern wir jetzt“, sagte Langer wenige Tage vor der Hauptversammlung des Unternehmens am 23. Mai.
Es habe aber keine strategische Entscheidung gegeben, die Marke Boss im Luxussegment zu etablieren. Langer: „Es war nie unser Ziel, aus Hugo Boss einen Luxuskonzern zu formen.“ Die Position der Marke Hugo Boss zwischen Massen- und Luxusmarkt hält Langer für genau den Platz, an dem jeder Wettbewerber gerne wäre. „Es gibt keine bessere als die von Hugo Boss.“
Dennoch habe der Verkauf von teurer Ware zwei Jahre lang gut funktioniert, sagte Langer: „Dadurch haben wir die Flächenproduktivität in unseren eigenen Läden gesteigert. Wir machen heute 50 Prozent mehr Umsatz pro Quadratmeter als vor sechs, sieben Jahren. Heute liegen wir bei 10.900 Euro, ein sehr guter Wert.“
Gegenüber der WirtschaftsWoche kündigte Langer zudem an, dass Boss über die Eröffnung von Läden seiner Zweitmarke Hugo nachdenke: „Wir können uns gut vorstellen, eine ganze Reihe von Hugo-Läden zu eröffnen. Hugo steht heute schon für 14 Prozent unseres Umsatzes, der Anteil wird deutlich steigen.“
Um mehr Kunden auch über das Internet zu erreichen und die zuletzt gesunkenen Umsätze im Online-Geschäft anzukurbeln, wolle der Konzern auch in Inhalte auf seiner Internetseite investieren: „Wir bauen eine Onlineredaktion auf.“ Außerdem spreche Hugo Boss Social Influencer wie die Stuttgarter Zwillinge Lisa und Lena gezielt an, die mit ihren Blogs immer mehr Modekunden erreichen: „Ihre Pullis mit dem Hugo-Schriftzug waren schnell vergriffen.“
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