BrandIndex

Diese Marken bringen sich am besten ins Gespräch

Holger Geißler
Holger Geißler Psychologe, Werbepsychologe

Welchen Marken gelingt es besonders gut, mit positiven Meldungen Aufmerksamkeit zu gewinnen? Im internationalen Vergleich der Top 10 sorgen deutsche Unternehmen für Überraschungen. Eine Kolumne.

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Nivea gewinnt das Buzz-Jahresranking von YouGov Quelle: REUTERS

Nivea gewinnt das Buzz-Jahresranking 2015 von YouGov. Und das ist beachtlich, denn mit einer mehr als 100 Jahre alten Marke, die für Kontinuität und Verlässlichkeit steht, über das Jahr hinweg für positiven Gesprächsstoff zu sorgen ist sicher keine leichte Aufgabe.

Der Buzz ist eine Komponente des BrandIndex, dem Markenmonitor von YouGov. Durch tägliche Befragungen ermitteln wir, wie positiv oder negativ eine Marke in der Aufmerksamkeit der Verbraucher präsent ist. Die Befragten geben an, ob sie in den zwei Wochen vor der Befragung in Medien, Werbung oder persönlichen Gesprächen überwiegend positive oder eher negative Botschaften von einer Marke wahrgenommen haben. Wir verrechnen die Angaben miteinander und tragen sie auf einer Skala von -100 bis +100 Punkten auf.

Im Jahresdurchschnitt 2015 erreicht Nivea dabei 18,94 Punkte und liegt in Deutschland auf Platz 1.

Stationär statt digital

Nur um einen Hauch schlechter schneidet Samsung ab: 18,86 Punkte. Auf dem dritten Platz folgt mit Haribo (18,54 Punkte) wieder eine deutsche Marke. Die einzige internationale Marke, die es noch in die Top 10 des deutschen Buzz-Rankings schafft, ist Wikipedia. Der Website reichen 14,58 Punkte für den siebten Platz.

Best Brand 2015 Jahresranking

Wikipedia sticht im Ranking nicht nur als internationale, sondern auch als einzige Digital-Marke hervor. Ansonsten besteht die Rangliste aus stationären Einzelhandels-Ketten – in absteigender Reihenfolge: dm, Deichmann, Edeka, Lidl, Rewe und Rossmann.

Global zeigt sich ein anderes Bild, mit deutlichen stärkeren Internet-Marken. Wir erheben Buzz-Werte in 24 Ländern. In 16 dieser Länder schafft es Google in die Top 10, Youtube in 14 Ländern. Facebook (11 Länder) und WhatsApp (6) gehören ebenso zu den am häufigsten vertretenen Top-Marken. Hier muss allerdings beachtet werden, dass in jedem Land ein anderes Marken- und Branchenset abgefragt wird. Dennoch ist dies natürlich ein guter Indikator für die Reichweite und internationale Bedeutung dieser Internet-Giganten.

Aldi und Lidl in UK auf den ersten Plätzen

Überraschend ist der umgekehrte Blickwinkel. Denn der deutsche Einzelhandel macht nicht nur in Deutschland gut von sich reden. So schafft Lidl es neben Deutschland in drei weiteren Ländern in die Top 10 und ist damit in ebenso vielen Ländern dabei wie Amazon. In Finnland führt Lidl das Ranking als Marke mit dem besten Buzz sogar an, im Vereinigten Königreich liegt Lidl auf dem zweiten Platz – hinter Aldi. In Australien schafft Aldi es ebenfalls aufs Siegertreppchen (Platz 3), während der Discounter in Deutschland gar nicht in den Top 10 ist.

Überhaupt nicht mehr im Buzz-Jahresranking 2015 vertreten ist DHL. Im Vorjahr war die Marke in Deutschland noch auf dem ersten Platz. Wegen der Streiks im vergangenen Jahr findet sich DHL nun im negativen Bereich der Skala wieder, weit entfernt von den Top 10.

Die internationalen Ergebnisse sind im Detail hier abrufbar.

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