BrandIndex Kann Alibaba in Deutschland Amazon wirklich die Stirn bieten?

Der Online-Händler Alibaba ist in China und anderen asiatischen Ländern sehr erfolgreich. Jetzt wird expandiert. In Deutschland hat es der Shop schon allein deshalb schwer, weil er aus China kommt.

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Alibaba: Der chinesische Amazon-Konkurrent könnte auch nach Europa expandieren. Quelle: REUTERS

Wer zum Beispiel nach "Dreieck Bit" oder nach "Pompoms Hochzeit" googelt, dem wird auf der ersten oder zweiten Ergebnisseite der Onlineshop "AliExpress" angezeigt. Dahinter steckt die chinesische Alibaba Group, ein Online-Konzern mit nach eigenen Angaben über 50.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von über 20 Milliarden US-Dollar.

Alibaba ist mit dem Shop AliExpress in Deutschland aktiv, und Kunden können dort - wie von anderen Online-Shops gewohnt - bestellen. Nur der Versand kann mitunter länger dauern, teilweise sind mehrere Wochen Geduld nötig, bis die Produkte geliefert werden. Das Online-Magazin Chip empfahl Erstkunden noch in 2016, sich mit "kleinen Dingen an das Thema heranzutasten".

Alibaba auf Expansionskurs

Während AliExpress und andere Marken von Alibaba in Deutschland noch nicht sehr verbreitet sind, stellt der E-Commerce Player in China mit den Shops Tmall und Taobao die Marktführer - vor Amazon. Der YouGov-Markenmonitor BrandIndex ergänzt: Auch in Malaysia zum Beispiel ist Taobao derzeit für deutlich mehr, nämlich fast dreimal so viele Menschen, als Alibaba-Shopmarke die erste Wahl.

In Thailand geben drei Prozent der Verbraucher an, AliExpress als Shop sei ihr Favorit, vier Prozent sagen das für Amazon. Beide Shops erregen andererseits im Marktgefüge nicht allzu viel Kaufinteresse. Das wiederum liegt am Konkurrenten Lazada, ein Amazon-Klon, den das Beteiligungsunternehmen Rocket Internet ins Leben gerufen hat. 45 Prozent aller Thailänder geben in der dortigen Kategorie E-Commerce im YouGov-BrandIndex an: Bei Lazada würde ich am ehesten einkaufen. Doch vor einem Jahr hat Alibaba die Mehrheit des in mehreren Ländern tätigen Lazada übernommen. Alibaba ist in Asien also auf Expansionskurs - und in Europa auch. In Bulgarien ist ein eigenes Logistikzentrum im Gespräch.

Wenn ein großer Online-Konzern sich aufmacht, weltweit noch größer zu werden, stellt sich automatisch die Frage: Kann er Amazon wirklich gefährlich werden? In der westlichen Welt sind die Amerikaner unangefochten die Nummer eins, aber das muss ja nicht für immer und ewig so bleiben. Doch Beispiele wie der Flop von Rakuten in Deutschland haben nur zu gut gezeigt, dass Potentiale und in Asien funktionierende Vertriebsmodelle allein nicht ausreichen, um in Europa ähnliche Erfolge zu erzielen.

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