
London Der britische Einzelhändler Tesco hat weiter mit schlecht laufenden Geschäften am Heimatmarkt zu kämpfen. Knappe Kassen der Verbraucher führten bei Tesco das vierte Quartal in Folge zu einem Umsatzrückgang. In seinem dritten Geschäftsquartal (Ende 26. November) sanken die Erlöse in Geschäften, die länger als ein Jahr geöffnet sind, um 0,9 Prozent, wie der weltweit drittgrößte Einzelhändler nach Wal-Mart und Carrefour am Donnerstag mitteilte. Im Vorquartal war der Rückgang ebenso hoch.
Auf dem Heimatmarkt drücken derzeit wie seit Jahrzehnten nicht mehr die steigenden Preise für Lebensmittel und Benzin die Konsumlaune. Zudem steigen die Löhne kaum und die Regierung hat zur Haushaltssanierung einen harten Sparkurs eingeschlagen. Tesco macht rund zwei Drittel seines Umsatzes in Großbritannien und leidet stärker als Rivalen unter der Flaute, weil der Händler mehr Konsumgüter wie Elektronikartikel oder Bekleidung verkauft, bei denen die Verbraucher eher sparen als bei Lebensmitteln.
Das Unternehmen zeigte sich angesichts des schwierigen Umfelds zufrieden mit der Entwicklung, die im Rahmen der Markterwartungen liege. Die Preissenkungskampagne zeige Wirkung. Der Ausblick für das Jahr bleibe unverändert. Analysten hatten mit einer Umsatzentwicklung zwischen minus ein Prozent bis plus 0,5 Prozent gerechnet.
Auch andere Handelsriesen kämpfen mit der Konsumzurückhaltung der Verbraucher. Dem Düsseldorfer Metro-Konzern hat ein schwacher Start ins Weihnachtsgeschäft vor allem in den südeuropäischen Schuldenstaaten endgültig die Jahresprognose verhagelt. Metro wird bei Gewinn und Umsatz wohl unter Vorjahr bleiben, obwohl Konzernchef Eckhard Cordes in der Vergangenheit noch neue Rekordergebnisse angekündigt hatte.