Burberry Luxusmarke punktet in Großbritannien

Chinesische und amerikanische Touristen stützen den Europa-Umsatz von Burberry. Ansonsten bleibt das Geschäft in der Luxusbranche schwierig. Der Konzernumsatz sank im ersten Halbjahr währungsbereinigt um vier Prozent.

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Starke Impulse kommen derzeit nur aus dem Digitalgeschäft. Quelle: AFP

Düsseldorf Christopher Bailey dürfte sich auf Silvester besonders freuen. Denn dann hat er das schwierige Jahr 2016 überstanden und bekommt Verstärkung: Bailey gibt seine Aufgabe als CEO an Marco Gobbetti ab, der von der französischen Modemarke Céline an die Spitze von Burberry wechselt. Bailey kann sich dann wieder ganz auf seine Aufgabe als Kreativchef der Luxusmarke konzentrieren und muss sich nicht mehr so stark mit den Widrigkeiten im Tagesgeschäft der Luxusbranche beschäftigen.

Bailey verbreitete zwar zu den Zahlen für das erste Halbjahr vorsichtigen Optimismus: „Die Fortschritt, die wir erzielen, geben uns Vertrauen für die Zukunft. Wir sind auf dem richtigen Weg, um unsere finanziellen Ziele zu erreichen“, kommentierte Bailey die Zahlen. So hob er vor allem die Verbesserung der Arbeitsabläufe und die Stärke der Marke Burberry hervor.

Aber das Geschäft mit allem rund um die berühmten Karo-Schals aus Großbritannien bleibt schwierig. So sank der Umsatz von Burberry in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres, das am 31. März 2017 endet, währungsbereinigt um vier Prozent auf rund 1,2 Milliarden britische Pfund. Zwar konnte der Konzern in den eigenen Läden um zwei Prozent zulegen. Aber im Großhandel brach das Geschäft um 14 Prozent ein.

Eine große Ausnahme erlebt das Management der Traditionsmarke in seinem Heimatland. „Chinesische und amerikanische Touristen haben dazu beigetragen, dass der Umsatz in Großbritannien um 30 Prozent gestiegen ist“, sagte Finanzchefin Carol Fairweather am Dienstagmorgen in einer Telefonkonferenz. Rund 40 Prozent des Umsatzes in Europa von 456 Millionen britischen Pfund erwirtschaftet Burberry bereits im Heimatland.

Und auch das schwierige Geschäft auf dem chinesischen Festland scheint die schwierigen Zeiten mit dem Umsatzeinbruch überstanden zu haben. Fairweather berichtete von einem „zweistelligen Umsatzplus“. Dafür ging das Geschäft in Hongkong weiter deutlich zurück. Wie die gesamte Luxusbranche bekommt auch Burberry den Konjunktureinbruch in China zu spüren.

Weiter erfolgreich ist der britische Konzern im Digitalgeschäft. So ist der Verkauf über Internetshops in allen Regionen gestiegen. Bailey hat die Digitalisierung des Konzerns in den zurückliegenden Jahren massiv vorangetrieben. Das 1856 gegründete Unternehmen gehört zu denen der Branche, die am stärksten auf digitale Medien setzen. So überraschte Burberry im vergangenen September mit einer neuen Strategie bei seinen Modenschauen. Kunden konnten die gezeigten Taschen und Röcke gleich nach der Modenschau bei Burberry kaufen. „Der Verkauf hat unsere Erwartungen übertroffen“, sagte die Finanzchefin. Konkrete Verkaufszahlen nannte sie allerdings nicht. Vier Millionen Kunden weltweit hätten die Modenschau über das Internet verfolgt.

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