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Butlers Geld per Mausklick

Die Einrichtungskette Butlers will bei ihren Kunden mit Online-Genussscheinen zehn Millionen Euro einsammeln.

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Butlers-Gründer Wilhelm Josten. Quelle: Pressefoto Butlers

Die Holzbank Longwood gibt’s für 249 Euro, die Lighthouse Laterne für knapp 13, ein Set aus Tisch und Stühlen für 99 Euro: Wer diese Tage auf den Onlineseiten der Einrichtungskette Butlers stöbert, findet vor allem Produkte für die nahende Gartensaison. Neben Möbeln, Deko- und Disney-Artikeln aber gibt es ab sofort auch eine neue Kategorie auf der Butlers-Homepage: Unter dem türkis unterlegten Stichwort „4 % Zinsen“ können die inzwischen 40 Millionen Besucher pro Jahr per Mausklick Genussscheine des Mittelständlers erwerben. Investitionen sind in 100-Euro-Schritten möglich, ein Wertpapierdepot muss dafür nicht eröffnet werden, die Wertpapiere mit Dreimonatsfrist zum Jahresende beidseitig kündbar. Zum Vergleich: Banken zahlen derzeit für Festgeld mit sechs bis neun Monaten Laufzeit rund 1,5 Prozent Zinsen.


„Für unsere Kunden soll Geldanlage so einfach werden wie einen Schrank in unserem Onlineshop zu bestellen“, sagt Butlers-Gründer Wilhelm Josten.
Die Zinsen werden auch ausgezahlt, wenn das Unternehmen Verluste schreibt. Um ihre Einlagen fürchten müssen Anleger nach Aussage von Butlers nur, sollte das Unternehmen pleite machen.

2012 hat die Einrichtungskette mit ihren europaweit rund 150 Filialen knapp über 100 Millionen Euro umgesetzt. Das Unternehmen wächst seit 2008 im Schnitt um 18 Prozent, verfügt über eine Eigenkapitalquote von knapp 25 Prozent und wird von Creditreform mit der für Mittelständler guten Note BBB und einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,3 Prozent bewertet.

Zehn Millionen Euro Fremdkapital will das Kölner Unternehmen über die Genussrechte einnehmen.
Die Finanztransaktionen werden von der European Bank for Fund Services abgewickelt, einer Tochter der Onlinebank Comdirect. „Wir wollen uns mit diesem Schritt von klassischen Banken unabhängiger machen“, sagt Josten, „und die Bindung zu unseren Kunden stärken.“

In einer internen Umfrage unter 500 Online- und Filialkunden hatte jeder dritte Interesse an der Finanzinnovation geäußert. Die Genussschein-Idee soll aber auch andere Unternehmen zum Nachahmen animieren - und sich für Butlers zu einem zusätzlichen Geschäftsmodell entwickeln: "Wenn die Butlers-Genussscheine gut angenommen werden", sagt Butlers-Chef Josten, "können wir uns auch vorstellen, dass dies ein gutes Modell für andere Unternehmen ist und sie dabei unterstützen."

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