Ceconomy Schnäppchen-Freitag verhagelt die Bilanz

Die Rabattschlacht zum „Black Friday“ im November hat die Saturn-Mutter Ceconomy belastet. Danach lief auch noch das Weihnachtsgeschäft mau. Dennoch hält die Metro-Abspaltung an ihrer Jahresprognose für 2017/18 fest.

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Beleuchtete Logos vor der Konzernzentrale in Düsseldorf. Quelle: dpa

Hamburg Metro hat noch immer Ärger mit Ermittlungen wegen mutmaßlichen Insider-Handels nach der Abspaltung von Mediamarkt und Saturn in den Schwesterkonzern Ceconomy. Dieser geht jetzt offenbar auf Nummer sicher – und veröffentlichte seine Zahlen zum ersten Quartal in kleinen Teilen unerwartet schon am späten Donnerstagabend.
In den Ceconomy-Zahlen für Oktober bis Dezember 2017, dem ersten Quartal des Geschäftsjahrs, verbergen sich Überraschungen: Ausgerechnet der aus den USA übernommene Schnäppchen-Tag „Black Friday“ verhagelte Ceconomy das Geschäft im so wichtigen Weihnachtsquartal. Dadurch seien Umsätze aus dem sonst starken Dezember in den wettbewerbsintensiveren November verschoben worden, klagt Ceconomy in der Ad-hoc-Mitteilung. Die zum schwarzen Freitag eingeräumten Rabatte schlagen auf den Profit durch: Der operative Gewinn vor Sonderposten sank auf 260 Millionen Euro – nach 308 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Ceconomy muss zudem einräumen, im Weihnachtsgeschäft weniger als erwartet verkauft zu haben. Entsprechend liegt nun mehr Ware auf dem Lager als geplant. Positiv ist zu vermelden, dass der Elektronik-Händler zunehmend direkt bei den Herstellern kauft und somit günstigere Preise erhält.
Unter dem Strich hält der Konzern an seiner erst im Dezember aufgestellten Prognose fest. Demnach soll der bereinigte operative Gewinn im laufenden Geschäftsjahr 2017/18 im zweistelligen Prozentbereich steigen. Die wichtige Grundlage dafür muss allerdings das offenbar durchwachsene erste Quartal liefern – das im Handel meist alles entscheidende Weihnachtsgeschäft. Der Händler wird sich in den nächsten drei Quartalen wohl anstrengen müssen, in seinem ersten eigenständigen Geschäftsjahr seit der Aufspaltung im Sommer 2017 die Anleger nicht zu enttäuschen.

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