Coca-Cola-Projekt Spark Europas neuer Getränkeriese

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Sol Daurella wird Chairwoman

Auf jeden Fall gewinnt die spanische Daurella-Familie an Einfluss. Die 49-Jährige Sol Daurella wird als Chairwoman die neue starke Frau im 17-köpfigen Verwaltungsrat. Der Unternehmerfamilie gehörten zuvor mit ihrer Investmentfirma Cobega 55 Prozent an Coca-Cola Iberian Partners. Der spanische Abfüller kommt im neuen Unternehmen auf einen Anteil von 34 Prozent.
Vorstandschef wird John Brock, der bislang Coca-Cola Enterprises führte und mit 67 Jahren am Ende seiner Karriere steht. Coca-Cola Enterprises hatte zwar wie Coca-Cola seinen Sitz in Atlanta, gehörte aber nicht dem Mutterkonzern. Es setzt jährlich acht Milliarden Dollar vor allem in Westeuropa um und besitzt die Abfüllrechte für Belgien, England, Frankreich oder Schweden. Coca-Cola Enterprises wird mit 48 Prozent größter Anteilseigner von Coca-Cola European Partners.

Der neue Getränkeriese wohl noch größer werden wird, wie Coca-Cola Vorstandschef Muthar Kent in einer Pressemitteilung andeutete: „Ein großer, vereinter Coca-Cola-Abfüller in Westeuropa ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung eines weltweiten Systems“. Insider erwarten im ersten Schritt eine Erweiterung von Coca-Cola European Partners um andere Länder in Europa wie Italien, Irland oder der Schweiz: „Es ergibt keinen Sinn, sie unabhängig zu lassen“.
Kurzfristig sei kein Personalabbau in Deutschland geplant, heißt es aus informierten Kreisen. Allerdings kann sich das ändern. Daurella schrumpfte in Spanien und Portugal die Anzahl der Abfüllfabriken von elf auf sieben und entließ mehr als 1200 Mitarbeiter von insgesamt 4200. Die Familie lag im Dauerkrieg mit den spanischen Gewerkschaften. Noch heute zelten seit 2014 betroffene Arbeiter aus Protest vor einem Werk in der Nähe von Madrid.

Coca-Cola Erfrischungsgetränke ist mit 3,7 Milliarden Litern das größte deutsche Getränkeunternehmen, das insgesamt 20 Produktionsbetriebe hierzulande mit 9500 Menschen hat. Die deutsche Tochter sei im Vergleich zu den beiden anderen Gesellschaften weniger profitabel gewesen, sagt ein Insider. Grund sei gewesen, dass der Stammkonzern das geführt habe: „Im Abfüllgeschäft muss Coca-Cola noch einiges lernen“.

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