Container-Vermieter Staatsanwaltschaft plant Anklage im P&R-Skandal bis März 2019

Die Behörde rechnet mit einer Anklage. P&R hatte jahrelang ein Schneeballsystem betrieben, der Großteil der vermieteten Container existierte nie.

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Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs gegen zwei frühere Geschäftsführer des Containervermieters. Quelle: dpa

München Im Strafverfahren um die Pleite des Container-Vermieters P&R rechnet die Staatsanwaltschaft München mit einer Anklage bis März 2019. „Wir wollen das Verfahren im ersten Quartal abschließen“, sagte eine Behördensprecherin am Donnerstag. Eine Einstellung sei unwahrscheinlich. „Nach derzeitigem Stand werden wir Anklage erheben.“ Offen sei, ob zu den gegenwärtig zwei Beschuldigten weitere hinzukämen.

P&R war im März in die Insolvenz gerutscht. Die Unternehmensgruppe hatte sich nach Erkenntnissen des Insolvenzverwalters seit 2010 nur über ein Schneeballsystem über Wasser gehalten. Von 1,6 Millionen Containern, in die die Anleger 3,5 Milliarden Euro investiert hatten, existierten tatsächlich nur gut 600.000. Insolvenzverwalter Michael Jaffe versucht, einen Teil der Anlagen zu retten, indem er das Vermietgeschäft weiterbetreibt und die Container dann verkauft.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Betrugs gegen zwei frühere Geschäftsführer von P&R. Einer von ihnen, Firmengründer Heinz R., sitze nach wie vor wegen dringenden Tatverdachts in Untersuchungshaft, sagte die Behördensprecherin. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft insgesamt vier ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens im Visier, von denen allerdings mittlerweile zwei gestorben sind.

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