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Deutsche Exportschlager Jeder dritte Schoko-Nikolaus wandert aus

Deutsche Weihnachten stehen für Gemütlichkeit und Atmosphäre – mit dem Duft von Tanne und gebrannten Mandeln, mit Adventskalendern und Schwibbögen. Damit lassen sich auch im Ausland Geschäfte machen.

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Wie die deutschen Weihnachts-Shopper ticken
rotes Geschenk Quelle: Fotolia
Weihnachtsmarkt Quelle: dpa
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Parfüm Quelle: dapd

In Dubai duftet es zu Weihnachten nach Tanne. Nach deutscher Nordmanntanne, um es genauer zu sagen. Die seien bei Scheichs wie Hotels wegen der festsitzenden Nadeln besonders beliebt, erzählt Hans-Georg Dreßler. Er spricht für den Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger. Zwei bis drei Millionen Weihnachtsbäume exportieren die deutschen Produzenten jedes Jahr. Viele gehen in die benachbarten EU-Länder, einige jedoch fliegen bis nach Dubai - auch wenn sie im heißen Wüstenklima ihre Nadeln schon nach einer Woche verlieren.

Tannenduft, gebrannte Mandeln, Kerzenlicht und Lebkuchen - die deutsche Weihnacht gilt als Inbegriff von Besinnlichkeit und Atmosphäre, längst auch in den USA, in Asien oder im südlichen Afrika. Deutsche Weihnachtstraditionen sind zum Exportschlager geworden. Allen voran der Weihnachtsmarkt.

In Australien oder Südafrika fließt „Gluhwein“ auch bei sommerlichen Temperaturen. In Kapstadt werben die Schausteller mit „fruit cakes, cinnamon pancakes and Pfefferkuchenhaus“. Vor allem in den USA jedoch werden große Weihnachtsmärkte nach deutschem Vorbild veranstaltet, in Chicago, Philadelphia, Washington, Denver oder Texas.

Sie locken mit „authentischer Atmosphäre“ und typisch deutschen Produkten. Auf dem Christkindlmarkt in Chicago werden Nussknacker angepriesen, im Deutschen Weihnachtsdorf in Baltimore Schwibbögen und Weihnachtspyramiden aus dem sächsischen Erzgebirge. Über allem hängt der Duft von Glühwein und Bratwurst. Aachener Printen, Dresdner Christstollen und Nürnberger Lebkuchen sind die Renner.

„Die Weihnachtsmärkte sind seit mehr als 15 Jahren Exportschlager für typisch deutsches Brauchtum und Kulturgut“, sagt Nina Göllinger vom Deutschen Schaustellerbund. Als einer der ersten habe sich der Christkindlmarkt in Chicago etabliert - gestaltet nach Nürnberger Vorbild. Das Nürnberger Christkind hat in diesem Jahr auch den Markt in Philadelphia eröffnet. Sogar im japanischen Osaka gibt einen Weihnachtsmarkt nach deutscher Art.

Auch der Adventskalender ist eigentlich eine typisch deutsche Weihnachtstradition - setzt sich aber im Ausland mehr und mehr durch. Der fränkische Spielwaren-Hersteller Simba Dickie etwa verkauft seine Exemplare in Großbritannien und Frankreich. Playmobil-Kalender werden nach Spanien, aber auch nach Australien, Mauritius, Hongkong oder Singapur verschickt.

Zu den weihnachtlichen Exportschlagern gehören auch Millionen deutscher Schoko-Nikoläuse. Inzwischen geht nach Daten des Bundesverbands der Süßwarenindustrie jeder Dritte hierzulande produzierte Schoko-Nikolaus in den Export, mehr als 45 Millionen jede Saison. Besonders beliebt seien sie in Österreich, Frankreich und England. Doch auch in den USA, in Australien, Indien und Japan haben Kinder deutsche Nikoläuse im Stiefel oder auf dem Weihnachtsteller.

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