Deutsche Post Post möchte auf Brief-Flugzeuge im Inland verzichten

Auf sechs Flüge pro Nacht könnte die Post verzichten – und Briefe stattdessen auf der Straße ausliefern. Doch dafür braucht es eine Gesetzesänderung.

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Der Deutsche Corporate Governance Kodex rät dringend davon ab, den Vorstandschef eines börsennotierten Konzerns zum Aufsichtsratschef eines anderen zu wählen. Quelle: imago images / Deutzmann

In der Diskussion um Klimaschutz hat die Deutsche Post eine Einstellung ihrer Inlandsflüge zur Briefbeförderung in Aussicht gestellt. Würde eine gesetzliche Vorgabe zur schnellen Beförderung von Briefen geändert, könnte das Unternehmen auf die sechs Flüge pro Nacht verzichten und die Briefe stattdessen per Lkw transportieren, sagte Post-Vorstand Tobias Meyer der Deutschen Presse-Agentur in Bonn. Dadurch würde der CO2-Ausstoß bei der Briefbeförderung verringert. Meyer bezog sich auf eine Post-Forderung von 2019, die von der Koalition aus Union und SPD nicht aufgegriffen wurde.

In das Thema könnte bald Bewegung kommen. Denn im Ampel-Koalitionsvertrag heißt es, bei der Novelle des Postgesetzes sollten „sozial-ökologische Standards“ weiterentwickelt werden. Hierauf verwies eine Sprecherin des inzwischen grün geführten Bundeswirtschaftsministeriums.

Von montags bis freitags sind drei Flugzeuge nachts für die Briefbeförderung unterwegs, sie fliegen hin und zurück auf den Strecken Hannover-München, Hannover-Stuttgart und Berlin-Stuttgart. Laut einer Verordnung müssen 80 Prozent der Briefe am nächsten Werktag beim Empfänger sein. Würde dieser Prozentwert abgesenkt, hätte die Post weniger Zeitdruck und könnte die Flugzeug-Briefe auf die Straße verlagern, so die Überlegung der Post.

Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, äußerte sich kritisch. Durch eine Abschwächung der Beförderungsvorgabe würden viele Briefe erst einen Tag später ankommen. Es gebe noch immer viele Menschen, denen eine möglichst schnelle Briefbeförderung wichtig sei, so Houben.

Mehr: Timotheus Höttges darf die Telekom weitere fünf Jahre führen. Ab dem kommenden Jahr erhält er mit Frank Appel einen neuen Aufsichtsratsvorsitzenden.

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