Deutschlands Grillmeister Mehr als nur Wurst

Es ist angegrillt. Deutschland wird zum Grillland. Nicht nur zwischen Mai und September. Die Fleischeslust packt die Deutschen immer öfter und auf immer höherem Niveau. Was die heißeste Branche Deutschlands zu bieten hat.

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Mehr als 60 Kilogramm Fleisch essen die Deutschen pro Jahr. Im Sommer besonders beliebt sind Bratwürste wie die klassische Rote, Thüringer Rostbratwürste, Nürnberger - nur bitte niemals Weißwurst. Das zählt im Freistaat zu den Todsünden. Quelle: dpa

Der Duft von gebratenem Fleisch liegt in der Luft. Rauchig, würzig, lecker. Wenn einem bei den offiziellen deutschen Grillmeisterschaften am 5. und 6. Mai nicht das Wasser im Munde zusammenläuft, dann nirgends. Rund 40 Teams treten an - Profis und Laien werden von einander getrennt. Sieben Gänge können, fünf daraus müssen gegrillt werden. 1500 Portionen gegrillter Fisch, Spareribs, Geflügel und Bratwurst werden die weit über 300 Juroren verkosten. Sie bewerten Aussehen, Geschmack, Garstufe und die Beilage, die ebenfalls vom Grill kommen muss.

Die Aufgabenstellung ist kniffelig. Die Teams mit so klangvollen Namen wie Teufelsgriller, Harzer Bruzzler, Türi Pritsumhed aus Estland oder Grill Ueli aus der Schweiz müssen zum Beispiel eine Rinderbrust grillen. Im Barbeque-Smoker bei Niedertemperatur dauert es zwölf bis vierzehn Stunden bis das langfaserig Fleisch zart und dabei noch saftig ist.

Nachtschicht für die Rinderbrust

Die ersten Mannschaften grillen daher schon am Samstagabend an, schieben Nachtschichten, um den kostbaren Braten nicht zu verderben. Pflicht für jede Teilnehmergruppe ist auch eine perfekt gegrillte Wurst. Auch wenn die letztgenannte unter den Profis gerne mal spöttisch als „unterstes Grillniveau“ bezeichnet wird – die deutsche Bratwurst, das findet auch Ebbo Christ, Vizepräsident der German Barbecue Association (GBA), ist ein Stück Kulturgut und gehört deshalb auch ins Pflicht-Menü der Grillmeister.

Deutschland - ein Grillvolk

Christ und seine Gefolgschaft erwartet ein großes Publikum. Bei den Meisterschaften 2011 zählten sie 80.000 Besucher. Auch 2012 ist der Ansturm riesig. Vielleicht weil sich Costa Cordalis angekündigt hat – er will gemeinsam mit den Besuchern in Schwäbisch Hall den Weltrekord im Sirtakitanzen brechen. Viel eher jedoch, meint der GBA-Vize, weil der Funke längst übergesprungen ist. Grillen ist Trend. Die Deutschen entwickeln sich zum Grillvolk.

Ohne Grill, kein Sommer

Mehr als ein Drittel grillt im Sommer mindestens einmal die Woche, mehr als die Hälfte mindestens einmal pro Monat. Ohne Fleisch auf dem Grill, ist der Sommer kein richtiger Sommer, finden fast 60 Prozent der Deutschen. Am liebsten grillt der Deutsche – die Damen halten sich noch immer etwas zurück – auf dem klassischen Holzkohlegrill, den 80 Prozent aller Grillfans besitzen und gegrillt wird, weil – richtig – es so lecker, gesellig und gemütlich ist. Grillen ist ein Fest und gegrillt wird immer öfter auch zum Fest – zu Silvester und Weihnachten etwa. Schon ein knappes Drittel der Deutschen grillt das ganze Jahr hindurch. Das ergab die Weber Grillstudie 2012.

Fachlektüre und Grillschulen

Doch die Deutschen grillen nicht nur immer öfter, sie wollen darin auch immer besser werden. Wissbegierig studieren sie Fachlektüre wie etwa Weber’s Grillbibel, die sich zum Bestseller entwickelt hat. Der Hersteller der bekannten Kugelgrills profitiert nicht schlecht vom Grillfieber und füttert seine Fans mit immer neuen Titeln. Zur Saison 2012 gibt es Weber’s Grillen, Weber's Räuchern und Heft speziell zu Seafood. Immer aufwendigere Speisen bis hin zu Kuchen und Desserts landen auf dem Grill, belegt die Grillstudie des Herstellers. Das lässt nur eine Schlussfolgerung zu: Den Deutschen ist die Wurst nicht mehr genug.

Lernen von den Besten

Richtiges Grillen will gelernt sein. Grillakademien und Grillschulen haben daraus ein Geschäft gemacht. Quelle: dpa

Doch die Zubereitung auf Sterneniveau will gelernt sein. 10.000 Teilnehmer zählte die Weber Grillakademie im vergangenen Jahr – Tendenz steigend. In der ganzen Republik von Berlin bis Stuttgart bietet der Hersteller von Grills und Accessoirs Kurse an. Die Gebühr beträgt zwischen 90 und 125 Euro pro Person.

Der Großmeister des Grills

Damit ist Weber’s Grillakademie die wohl größte Konkurrenz für Ebbo Christ. Der Vizepräsident  der GBA hat die 1. Württembergische Grillschule eröffnet. Seit zehn Jahren weist der Exilschwabe die Einheimischen in die Kunst des Grillens ein, wird nicht müde den Unterschied zwischen direktem und indirektem Grillen zu erläutern, predigt den Einsatz von hochwertigem Fleisch und Gemüse und natürlich die Anschaffung eines ordentlichen Grills.

„Mit einem guten Gerät macht es einfach mehr Spaß. Das ist wie mit der billigen Bohrmaschine, die macht auch ein Loch – aber wie“, erklärt Christ, warum man ein paar Euro mehr investieren sollte. Ab 100 Euro, sagt er, bekommt man einen passablen Holzkohlegrill, einen guten für 300 bis 500 Euro. Gasgeräte sind grundsätzlich teurer, ab etwa 170 Euro kann man mit ordentlicher Qualität rechnen. Christ: „Der Trend gehe auf jeden Fall zu höherwertigen Geräten, im guten Mittelfeld liegen wir bei 500 und 1000 Euro für einen Gasgrill.“

Die luxuriösesten Grills
Hersteller: BasileSerie: HydraModell: Hydra AlphaPreis:  15.500 Euro  Dieser Drache heizt ihren Würstchen ein. 120 Kilo bringt die komplett aus Edelstahl bestehende Hydra Alpha auf die Waage. Außer dem drachenförmigen Design und der Verarbeitung ist auch der Preis von 15.500 Euro luxuriös. Hersteller Basile wirbt mit dem Spruch: "Eine Hydra wird nicht produziert, sie entsteht." Und das zu 100 Prozent Handarbeit made in Germany. Quelle: Basile
Hersteller: Fire MagicSerie: Echelon DiamondModell: Echelon E1060sPreis:  14.635 Euro Das ist kein Grill, sondern schon eine Grillküche für den Garten: Mit vier Schränken, trennbaren Grillflächen und einem Sichtfenster mit Halogenlampen, um das Fleisch auch nachts im Auge zu behalten. Insgesamt wartet der Echelon E1060s mit einer 6.832 Quadratzentimeter großen Grillfläche aus. So wird beim nächsten Gartenfest jeder satt. Quelle: Screenshot
Rumo little joe's Quelle: Screenshot
Hersteller: OutStandingSerie: OutStandingModell: OS SuperiorPreis: 4.870 Euro Auf der 4.500 Quadratzentimeter großen Grillfläche des OS Superior können sich Grillfreunde ausleben. Der Gasgrill bietet ein puristisches Design und eine stabile Struktur am Stück geschweißt. Quelle: OutStanding
0700 KVAP Kombigrill Quelle: Screenshot
Hersteller: Broil KingSerie: ImperialModell: Imperial XLPreis:  2.500 Euro  Wuchtig kommt der Broil King Imperial XL daher. Dank seiner separierbaren Grillfläche hat der Gasgrill stets die richtige Größe – ob man für zwei oder 22 Personen grillt. Unter der kleinen Grillhaube sollen Steaks & Co. zubereitet werden. Grund:  Dank dem kleinen Grillraum soll sich das Aroma besser im Fleisch speichern lassen. Quelle: Screenshot
Hersteller: WeberSerie: Gas-GrillModell: Spirit E 320 Johann Lafer 2012Preis: 869 Euro Wenn schon Johann Lafer dafür Werbung macht, dann muss das Ding ja was taugen. Weber wirbt sogar damit, dass das Grillen mit Weber zu einer von Lafers Lieblingsbeschäftigungen geworden sei. Selbstredend ist sein persönliches Modell auch speziell ausgestattet. Der Lafer Spezial-Spirit E-320 hat eine gusseiserne Wendeplatte, drei Edelstahlbrenner und einen Warmhalterost. Wer statt Flusskrebsen mit Erbsentascherl und Mousse von Räucherfischen lieber Bratwurst und Nackensteak mag, für den ist der Lafer-Grill zwar nicht ungeeignet, eine günstigere Variante täte es aber auch.

Das klingt nach viel. Doch wenn man bedenkt, dass kein Deutscher vor 15 Jahren auch nur im Traum daran gedacht hätte, für eine Kaffeemaschine mehr als 30 Mark auszugeben und heute für eine vollautomatische Espressomaschine – die wohlgemerkt in der warmen Küche steht und nicht bei Minusgraden auf der Terrasse überwintern muss – ohne mit der Wimper zu zucken 800 Euro auf den Tisch legt, dann wirkt der Preis kaum mehr abgehoben.

Mission "Grillniveau" erfüllt

Bei Ebbo gibt es den geselligen Grillabend je nach gewähltem Kurs für 69 bis 99 Euro pro Person. Am häufigsten gebucht ist derzeit „Von Ällem Ebbes“ – eine schwäbisch-charmante Formulierung für „von allem etwas“, ein Querbeet-Kurs also, in dem der Grillwütige erlernt, was jenseits der Bratwurst auf dem Rost landen kann. Die Einsteigerkurse werden beim Grillguru schon nicht mehr so häufig nachgefragt. Die zehn Jahre auf Grillmission machen sich in seiner Region bemerkbar. "Das Niveau ist gestiegen", freut sich der 52-Jährige, der er sich mit der German Barbecue Association zum Ziel gesetzt hat, "die freizeitliche Grillkultur zu fördern". Dazu gehört auch das Bewusstsein für hochwertige Lebensmittel zu schärfen. Fleisch bezieht er am liebsten aus der Region, „Qualität, bei der man weiß, wo es herkommt“.

Ein Fest für die Fleischer

Für ein gutes Stück Fleisch auch etwas tiefer in die Tasche greifen, das lobt sich Gero Jentzsch, Pressesprecher des Deutschen Fleischer Verbands. Im DFV haben sich 15 Landesinnungsverbände des Fleischerhandwerks zusammengeschlossen. Den Metzgern rettet die Grillsaison die Sommerbilanz. Denn wenn die Temperaturen steigen, schwindet bei den Verbrauchern die Lust auf schwere Braten – Produkte mit denen das Fleischerhandwerk zu Weihnachten und in den Wintermonaten ein gutes Geschäft macht. Mit zunehmend lauen Abenden wächst glücklicherweise der Appetit auf gegrillte Würstchen, Spieße und Steaks.

Experimentelle Phase

Die besten und teuersten Steaks
Das Fleisch des irischen Angusrinds (Black Angus) ist kräftig rot, gleichmäßig marmoriert, feinfaserig und bleibt auch beim Braten zart und saftig. Der Name „Angus" stammt von der schottischen Grafschaft Angus, wo diese Rinder zuerst gezüchtet wurden. Von dort aus verbreitete sich die schwarze, hornlose Rasse weltweit.Kosten für ein Kilogramm Angus-Rindfleisch Rumpsteak: 50 - 60 Euro Entrecote: 50 -60 Euro Filet: 70 - 80 Euro Steakhüfte: ca. 50 Euro Quelle: Fotolia
Argentinisches Rindfleisch gehört zu den Klassiker auf der Speisekarte der Steakhäuser. Das Fleisch ist fest, saftig und aromatisch. Kosten für ein Kilogramm: Rumpsteak: ca. 55 Euro Entrecote: ca. 55 Euro Steakhüfte: ca. 50 Euro Filet: ca. 75 Euro Quelle: AP
American Beef - US-Rinder ernähren sich ausschließlich von Gras und erhalten während der Mast ausgewähltes Futtergetreide. Der Klassiker in der amerikanischen Steakkultur ist das Porterhouse-Steak. Es wird aus dem Roastbeef mit einem hohen Anteil Filet geschnitten und ist besonders leicht am t-förmigen Knochen zu erkennen. Kosten für ein Kilogramm:American Filet: ca. 100 Euro Nacken und Flank Steak: ca. 40 Euro Rumpsteak und Entrecote: 75 - 80 Euro Steakhüfte: ca. 60 Euro T-Bone Steake/Porterhouse-Steak: 70-80 Euro Quelle: Fotolia
Bisonfleisch ist extrem mager und anders als bei den meisten Fleischsorten ist beim Bison das Fleisch an sich der Geschmacksträger und nicht das Fett. Es ist reich an Proteinen, Mineralien und wertvollen Fettsäuren. Bisonfleisch brät besonders schnell durch, muss aber doppelt so lange ruhen wie normales Rindfleisch.Kosten für ein Kilogramm: Rumpsteak: ca. 75 Euro Entrecote (Rib Eye): ca. 75 Euro Filet: ca. 110 Euro Steakhüfte: ca. 70 Euro Quelle: REUTERS
Simmentaler Rinder kommen ursprünglich aus dem Berner Oberland (Simmental) und gehören heute zu den wichtigsten Rinderassen in den deutschen und österreichischen Alpen. Das Fleisch des Simmentaler Rinds ist würzig, aromatisch und mittlerweile auf den Speisekarten vieler Gourmetrestaurants zu finden.Kosten für ein Kilogramm: Rumpsteak: 35-40 EuroEntrecote (Rib-Eye): 35-40 EuroFilet: 60-70 EuroSteakhüfte: ca. 30 Euro Quelle: Fotolia
Galloway RindDas Galloway-Rind stammt aus Südwest-Schottland. Das Fleisch der Rinder ist sehr zart, saftig und gut marmoriert. Kosten für ein Kilogramm:Rumpsteak: 26 - 38 Euro Hüftsteak: 15 - 20 Euro Filet: ca. 40 Euro Quelle: REUTERS
Der Name Wagyu stammt aus dem Japanischen und heißt übersetzt Japan-Rind. Man unterscheidet drei Hauptsorten von Wagyu. Das bekannteste ist das schwarze Wagyu. Das Fleisch dieser Rinder gilt als absolute Delikatesse und als zartestes Fleisch der Welt. Wagyu wird auch als "Kobe-Style Beef" bezeichnet.Kosten für ein Kilogramm: Rumpsteak: ca. 140 Euro Entrecote: ca. 140 Euro Filet: ca. 190 Euro Flank Steak: ca. 50 Euro

„Von der Grillsaison profitieren die Fleischer ganz beträchtlich“, weiß Jentzsch. Ein gutes Grillgeschäft ist ein wichtiger Indikator für den Umsatz des kompletten Jahres. Bratwurst und Schweinenackensteak sind nach wie vor die Kassenschlager, aber der Sprecher des Fleischerverbands beobachtet, dass die Kunden von ihrem Fachgeschäft immer raffinierte Waren wünschen.  „Wir stellen eine Verfeinerung des Geschmacks fest. Kunden wünschen sich mehr Auswahl im Grillsortiment“. Lammbratwürstchen etwa, Bratwurst mit frischen Kräutern oder Würste mit Wildbrätanteil. „Die Grillsaison regt die Fantasie der Fleischer und damit auch die Kauflust der Kunden an.“ Im Düsseldorfer Raum sollen bereits „Altbier-Griller“ – also Würstchen mit der regionalen Bierspezialität „Alt“ gesichtet worden sein.

Ampelsteaks in Rot, Gelb, Grün

Die Fleischlust der Deutschen will auf vielfältigste Weise gestillt werden – doch nicht jeder Kunde sucht den Fachhandel auf. Mit Kampfpreisen stürzt sich der Einzelhandel in die Saison. Mit „Ampelware“ – also meist Schweinenackensteaks in grüner, roter und gelber Marinade. Lidl lockt mit Aktionspreisen von „minus 25 Prozent“. Dem deutschen Bauernverband schmeckt das gar nicht. „Manche lernen es nie“, kommentiert der Generalsekretär des DBV Helmut Born die Reklameoffensive mit billigstem Fleisch. Die Discounter vergäßen alle Prinzipien der Wertorientierung, kaum dass sich die Vieh- und Fleischwirtschaft zur tierschutzgerechten und nachhaltigen Erzeugung bekannt habe. Ein „Rückfall in das Verramschen von Nahrungsmitteln“ nennt Born das. Auch die Kaufland-Marke „Purland Ihre Frische Metzgerei“ wirbt mit „Auf Dauer billig“ für Steaks Provence für 4,99 das Kilogramm, Rostbratwürstchen gibt es mit 11 Prozent Rabatt für 5,86 Euro. Rewe steigt mit grober Bratwurst für 4,99 – fast ein Drittel billiger als sonst - in den Grill-Ring. Den Fleischern macht das wenig Laune. Mit dieser Billigware können und wollen sie nicht konkurrieren. Letztendlich entscheidet der Geschmack des Verbrauchers, was auf den Grill kommt.

Maultaschen vom Grill

Der Lebensmittelhandel steht den findigen Metzgermeistern in punkto Kreativität in nichts nach. Maultaschen-König Burger bietet im neuen „Grillers“-Sortiment Teigtaschen zur Zubereitung über offenem Feuer an – etwa im „Veggie Herbal Style“ für den fleischlosen Genuss oder im klassischen „BBQ Style“. Erlaubt ist was gefällt. Gero Jentzsch sieht die Deutschen noch in der Entwicklung: „Die Revolution am Grill ist noch nicht ganz vollzogen“, meint der Sprecher des Deutschen Fleischer Verbands. Zu jeder Revolution und Evolution gehört eine experimentelle Phase. Maultaschen auf dem Grill – nun ja, das Ende der Grillrosts ist eben noch lange nicht erreicht. Und nicht in jedem Grillwütigen schlummert auch ein Koch. Man greift zur Fertigware - schaut lieber zu, wie andere kochen.

Floristen in Not

Ein Phänom, dass einen wahren Kochshow-Boom im deutschen Fernsehen auslöste - von Lanz bis Lafer. Der österreichische Spitzenkoch, der mit Kollege Horst Lichter im ZDF in der Showküche steht, hat sich als Grill-Experte einen Namen gemacht. Seit 2006 folgen tausende Zuhörer Johann Lafers interaktiver Grillparty beim Radiosender SWR 3. Im vergangenen Jahr sorgte der Spitzenkoch für einen unverhofften Umsatzanstieg bei den Floristen. Im gesamten Sendegebiet kauften eifrige Mit-Griller die Bestände an Bananenblätter auf, um das exklusive Rezept des TV-Kochs nachzukochen.

Doch das Interesse an Kochsendungen schwindet, die Sendezeiten rücken immer später in den Abend. „Vielleicht“, meint Grill-Lehrer Ebbo Christ, „werden sie bald von Grill-Sendungen abgelöst.“ Da ergäben sich ganz neue Möglichkeiten der Präsentation, unkt der Grill-Experte. Bietet der Grillboom am Ende eine neue Perspektive für die Showstars von gestern? Harald Schmidt am BBQ-Smoker? Gottschalk grillt? Man darf noch träumen in diesen Tagen – und wenn es nur von Bratwurst ist.

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