Deutschlands Lego-Chef "Der Lego-Stein bleibt der Kern unseres Geschäfts"

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"Lego ist kein Medienunternehmen"

Mit Warner Bros. arbeiten Sie auch für „The Lego Batman Movie“ zusammen, der im Februar 2017 in die Kinos kommt. Der erste Lego-Film hat 2014 Ihre Verkaufszahlen in ungeahnte Höhen katapultiert. Ist dieser Erfolg wiederholbar?
Unsere Erwartungen an den Film, aber auch an Batman selbst, sind groß. Batman ist der bekannteste Superheld in Deutschland und spricht Menschen aller Altersklassen an. Im Januar veröffentlichen wir zehn Produktsets zum Film, fünf weitere erscheinen im Laufe des Jahres. Das wird eine sehr spannende Phase für uns. Und wir sind zuversichtlich.

Kunst aus Plastikklötzchen
Jordan R. Schwartz hat 15 Monate in Billund für Lego als Designer gearbeitet. Zuvor hatte er lange Zeit seine Kunstwerke im Netz veröffentlicht. Seine eigenen Kreationen sowie die Sets, die von ihm für Lego in den Verkauf gingen, sind hier zu finden. Einige seiner privaten Kreationen. Quelle: Jordan R. Schwartz
Schwartz' Ziel ist es, Modelle zu entwerfen, die aus der Bauklotz-Ästhetk ausbrechen Quelle: Jordan R. Schwartz
2002 kam Lilo & Stitch in die Kinos. Auch der kleinen blauen Figur Stitch widmete der 23-Jährige ein Lego-Denkmal. Quelle: Jordan R. Schwartz
Rocket Raccoon, bekannt aus Marcel Comics und dem Film Guardians of the Galaxy Quelle: Jordan R. Schwartz
Schwartz' hat zudem ein Faible für alte Autos – bei Lego selbst konnte er seine Oldtimer-Modelle nicht unterbringen. Im Bild ist ein Buick Super. Quelle: Jordan R. Schwartz
Das Modell eines Oldtimers aus dem Jahr 1912 Quelle: Jordan R. Schwartz
Ein Ford Victoria Quelle: Jordan R. Schwartz

2017 erscheint zudem der Kinofilm zur „Ninjago“-Reihe, einer ihrer eigenen Lizenzen. Inwieweit ist Lego heute ein Medienunternehmen?
Wir sind kein Medienunternehmen, wir sind nach wie vor ein Spielzeughersteller. Als unsere Geschäfte 2003 schlecht liefen, haben wir gelernt, dass Verzettelung uns nicht besonders gut steht. Wir müssen uns auf das konzentrieren, was wir können: Produkte rund um den Legostein entwickeln. Allerdings sehen wir den Mehrwert, den die Inszenierung unserer Steine auf der Kinoleinwand oder der Konsole bringt. Deswegen arbeiten wir zum Beispiel eng mit Warner Bros. zusammen.

Wie sieht die Zusammenarbeit aus?
Warner Bros. übernimmt die Entwicklung und die Vermarktung der Filme, wir haben die Markenführung inne und produzieren die Sets zu den Filmen.

Und wie weit geht Ihr Mitspracherecht?
Wir haben definitiv eines, und Lego-Designer arbeiten mit den Filmemachern zusammen. Aber dazu kann ich mich natürlich nicht im Detail äußern. Was ich sagen kann: Es gibt sehr enge Richtlinien, was unsere Partner mit der Marke Lego machen dürfen und was nicht. Das gilt bei Filmen wie auch allen anderen Lizenzprodukten.

Ende dieses Jahres läuft ein neuer Star-Wars-Film an. Hier liefern Sie seit 1999 die Produkte zum Film. Was glauben Sie, welcher Filmstart wird sich am stärksten in Ihren Umsatzzahlen bemerkbar machen?
Hier sprechen wir natürlich von zwei ganz unterschiedlichen Ansätzen. Beim Lego-Batman-Film handelt es sich um einen animierten Familienfilm im Lego Stop-Motion-Stil, hier sind wir Lizenzgeber. Bei den Star-Wars-Filmen sind wir Lizenznehmer von Disney beziehungsweise Lucasfilm und die Filme an sich richten sich an eine deutlich ältere Zielgruppe. Dennoch haben wir auch hier hohe Erwartungen. Die Star-Wars-Episoden zählen zu den beliebtesten Filmen aller Zeiten. Die Geschichten um Luke Skywalker, Darth Vader und Co. sind Klein und Groß bekannt. Dementsprechend begeistern die Sets von Lego-Star-Wars Kinder ebenso wie erwachsene Fans und verbinden Generationen – sie gehören zu den meistverkauften Sets. Wir freuen uns immer sehr wenn wir von unseren Fans hören, dass beim Spiel mit Lego Star Wars „ich bin Dein Vater“ wortwörtlich genommen wird.

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