Discounter Lidl wehrt Klage in den USA ab

Ein Markenrechtsstreit hatte die Expansion des deutschen Discounters in Amerika belastet. Doch jetzt hat der Konkurrent Kroger eingelenkt. Und Lidl hat große Pläne.

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Lidl wehrt Klage in den USA ab. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Discounter Lidl hat sich im Rechtsstreit mit der US-Supermarktkette Kroger durchgesetzt. Der Konkurrent hat seine Klage wegen angeblicher Markenrechtsverletzung bei einer Eigenmarke zurückgezogen. „Wir können bestätigen, dass der Fall beigelegt ist“, sagte ein Lidl-Sprecher dem Handelsblatt auf Nachfrage. Damit könne sich der Discounter wieder auf die Expansion und Eröffnung weiterer Filialen auf dem amerikanischen Markt konzentrieren.


Ende Juni, kurz nachdem Lidl in den USA gestartet war, hatte Kroger den deutschen Händler wegen angeblicher Markenrechtsverletzung verklagt. Nach Ansicht des US-Unternehmens war die Lidl-Eigenmarke „Preferred Selection“ dem Kroger-Label „Private Selection“ zu ähnlich. Hätte sich Kroger durchgesetzt, wäre Lidl ein Millionenschaden entstanden. Rund 160 der etwa 3000 Produkte, die Lidl in den USA verkauft tragen die Marke „Preferred Selection“.


Doch schon in erster Instanz hatte ein Richter in Richmond im Bundesstaat Virginia die Klage abgelehnt. Die Ähnlichkeit sei nicht so groß, dass eine Verwechslungsgefahr bestehe, hieß es zu Begründung. Lidl hatte immer heftig dementiert, Kroger kopieren zu wollen.


Nun haben Lidl und Kroger ein gemeinsames Papier beim Eastern District Court in Richmond eingereicht, in dem sie die Einstellung des Verfahrens beantragen. Da der Richter diesem bereits stattgegeben hat, heißt das, dass der Rechtsstreit endgültig beigelegt ist. Beide Parteien müssen ihre Gerichtskosten selber tragen. Ob es weitere außergerichtliche Vereinbarungen oder gar Zahlungen gegeben hat, ist nicht bekannt.


Lidl hat damit wieder den Rücken frei für den ehrgeizigen Ausbau seines Netzes in den USA, den das Unternehmen selber als „bisher großen Erfolg“ bezeichnet. Ende dieser Woche wird der Discounter 30 Filialen in fünf US-Bundesstaaten betreiben. Damit ist das Expansionstempo noch höher als ursprünglich angekündigt.

Der Plan sieht vor, in den kommenden fünf Jahren im Schnitt 100 Läden pro Jahr zu eröffnen. Nach Schätzungen des auf Handel spezialisierten Marktforschers Planet Retail wird der Discounter in den USA in nur fünf Jahren auf einen Umsatz von umgerechnet 5,2 Milliarden Euro kommen.

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