dm-Drogerie Markt Deutschlands größte Drogeriemarktkette macht mehr Gewinn denn je

Blick auf den Kassenbereich in einer Filiale der Drogeriemarktkette dm, Quelle: dpa

Neue Finanzdaten von dm zeigen, dass der Drogeriekonzern im Corona-Geschäftsjahr 2019/20 ein Rekordergebnis erzielt hat. Unternehmenschef Christoph Werner will den „finanzwirtschaftlichen Spielraum“ nutzen.

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Seit September 2019 ist Christoph Werner Chef von dm, Deutschlands größter Drogeriemarktkette. Wenige Monate nach seinem Start begann die Corona-Pandemie. „Eine Feuertaufe“, wie es Werner jüngst formuliert hat. Finanziell hat sich der Kraftakt indes gelohnt, zeigen neue Finanzdaten des Konzerns, die jetzt im Bundesanzeiger veröffentlicht wurden. Demnach hat dm im Corona-Geschäftsjahr 2019/20 ein Rekordergebnis erzielt, berichtet die WirtschaftsWoche. 

„Unser Bestreben bei dm ist es mit kühlem Kopf und ruhiger Hand auch durch unruhige Zeiten zu navigieren“, sagte Werner auf Anfrage der WirtschaftsWoche. Solch unruhige Zeiten seien beispielsweise die digitale Transformation des Handels oder eine Gesundheitskrise. „Sorgsame Koordination der unterschiedlichen Initiativen im Unternehmen sind hierfür eine wichtige Voraussetzung, finanzwirtschaftlicher Spielraum deren Folge“, so Werner. 

Tatsächlich verfügt dm inzwischen über reichlich „Spielraum“, zeigen die Zahlen. Demnach stieg der Konzernjahresüberschuss im Geschäftsjahr 2019/20 von 113 auf 141 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag mit 203 Millionen Euro ebenfalls deutlich über dem des Vorjahres ebenfalls deutlich über demjenigen des Vorjahres von 161,1 Millionen Euro. „Ursächlich ist im Wesentlichen die Steigerung des Umsatzes, auch auf den bestehenden Flächen, und der Verkaufsspanne“, heißt es dazu in der dm-Bilanz.

Der starke Zuwachs überrascht dennoch. Zwar blieben Drogeriemärkte ähnlich wie Supermärkte und Lebensmitteldiscounter wie Aldi und Lidl auch während der Lockdownphasen geöffnet. Allerdings gingen Handelsexperten davon aus, dass Kundinnen und Kunden ihre Einkäufe stärker auf Anbieter mit einem möglichst breiten Sortiment verlagern würden, um das Ansteckungsrisiko durch zusätzliche Ladenbesuche zu vermeiden. Mit Folgen für die Drogerien. Offenbar fiel der Effekt allerdings deutlich schwächer aus als erwartet. 

„Unser Wachstum der Bruttoumsätze hat sich im Geschäftsjahr 2019/2020, ungeachtet der ersten Corona-Welle und der verminderten Umsatzsteuersätze, mit einer Steigerung von 3,1 Prozent fortgesetzt“, heißt es in der dm-Bilanz. „Eine sehr positive Umsatzentwicklung zeigen auch unsere Onlineshops.“ Die rund 41.000 dm-Mitarbeiter in Deutschland erwirtschafteten demnach einen Umsatz von 8,5 Milliarden Euro. In Summe stieg der Umsatz in den 13 europäischen Ländern, in denen dm vertreten ist, sogar auf 11,6 Milliarden Euro.

Derzeit bereitet die Drogeriekette die Expansion nach Polen vor. Die Anmietung eines Firmensitzes in Breslau seien bereits erfolgt und die Vorbereitungen für die Erschließung erster Filialstandorte laufen. Auch Mitarbeiter würden bereits gesucht, teilte dm vor einigen Wochen mit. Den Aufbau und die Eröffnung der dm-Märkte in Polen wird Markus Trojansky verantworten, als dm-Geschäftsführer verantwortlich für das Ressort Expansion und die dm-Märkte im Osten Deutschlands.



Auch in den bestehenden Märkten will dm weiter wachsen. „Wenngleich als Folge der Corona-Krise einzelne Standorte auf dem Prüfstand stehen, wollen wir in den kommenden beiden Geschäftsjahren unser Filialnetz weiter dynamisch entwickeln“, heißt es im Jahresabschluss. „Für Pflege und Erweiterung unseres Filialnetzes sowie der notwendigen zentralen Einrichtungen sind Investitionen in der dm-Gruppe von rund 403,6 Millionen Euro geplant.“

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