Besonders schwer tun sich die Drogerie-Giganten derweil mit der Expansion ins Neuland. Das Internetgeschäft läuft mau. Rossmann, seit 16 Jahren im Online-Handel aktiv, hat bislang ausschließlich Verlust gemacht - allein in 2014 eine Million Euro. Der Jahresumsatz im E-Commerce stagnierte zuletzt bei 28 Millionen.
Dm ist erst im Juni 2015 nach langem Zögern überhaupt ins Online-Geschäft eingestiegen. Wie es wirtschaftlich läuft, sagt die Drogeriekette nicht: Man befinde sich schließlich noch in der Startphase.
Im Online-Handel mit Drogeriegütern Geld zu verdienen gilt als extrem schwierig: Die Gewinnspanne bei Duschgel und Toilettenpapier ist gering. Was in der Masse im stationären Handel noch gutes Geld bringt, wird Online zum Verlustbringer, weil unter anderem zusätzlicher Logistik-Aufwand anfällt.
Dm versucht den Mehraufwand durch eine Liefergebühr von 4,95 Euro abzufedern, die jeder Kunde zahlen muss. "Wir werden das Onlinegeschäft nicht über das stationäre Geschäft subventionieren", hatte dm-Chef Harsch im Frühjahr erklärt. Unsicher ist, ob die preissensiblen Deutschen das mitmachen.
Bislang ist der Verkauf von Drogerieartikeln im Netz ohnehin ein Nischengeschäft. Nur 1,2 Prozent der Kategorie wird bislang laut den Konsumforschern von der GfK online abgesetzt. Doch die Konkurrenz im Netz wächst.
So sorgte Versandgigant Amazon zuletzt mit dem Start von Pantry für Aufsehen. Für Fünf Euro liefert der US-Händler nun auch in Deutschland spezielle Pakete mit Lebensmitteln und Drogerieartikeln an seine Kunden aus. Der Exportschlager Drogerie-Markt könnte bei der Expansion ins Internet den Anschluss verlieren.