Drogerie-Expansion Haben Edeka und Budni überhaupt eine Chance?

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„Den deutschen Drogeriesektor wird Edeka nicht dominieren“

Für Budnikowski ist es die letzte Chance, sich gegen die Expansion von DM und Rossmann zu wehren – und die Existenz zu sichern. Für Edeka ist es die Hoffnung, endlich ein neues Geschäftsfeld gefunden zu haben, in dem einzigen Markt, der Edeka nach dem Rückzug aus dem Ausland zur Verfügung steht: Deutschland.

Doch was können die neuen Drogerie-Partner erreichen? „Edeka wird sich durch die Allianz mit Budnikowsky nicht zuletzt mehr Expertise im Bereich Drogeriewaren verschaffen wollen – und damit einen Sortimentsvorteil gegenüber Rewe, Aldi oder Lidl“, sagt Boris Planer, Handelsexperte des Marktforschers Planet Retail. Aber: „Den deutschen Drogeriesektor wird Edeka dadurch nicht dominieren.“
Wolfgang Adlwarth von der Gesellschaft für Konsumforschung bezweifelt den Erfolg des Drogeriepaktes. Er hält den deutschen Markt für „einigermaßen verteilt. Auch die Expansion von DM und Rossmann neigt sich dem Ende zu. Es wird nicht einfach für Edeka und Budni, da noch reinzugehen.“

Mirko Warschun, Konsumexperte der Unternehmensberatung AT Kearney, vergleicht die Marktmacht von DM und Rossmann mit der von Aldi und Lidl. „Einzige Möglichkeit einer nationalen Expansion ist daher, dass man ein spezifisches Format entwickelt, das differenziert und aus Konsumentensicht relevant genug ist.“

Hinzu kommt, dass Budni bislang eine Hamburger Marke ist – warum sollte das Konzept etwa auf Hannover, Wolfsburg oder Berlin übertragbar sein?

Konkurrent Dirk Roßmann, der in diesem Jahr übrigens 105 neue Läden aufmachen will, glaubt nicht, dass Edeka es schafft, 50 Drogeriemärkte zu eröffnen. „Die werden 20 Läden aufmachen, dann werden sie sich ihre Gewinn-und-Verlust-Rechnung anschauen – und dann werden sie die richtigen Schlüsse ziehen“, sagte der Unternehmer. Einen Hinweis gab er Mosa schon mal gratis vorab: Wer in den Drogeriemarkt einsteigen wolle, werde so hohe Verluste machen, „dass ihm die Augen tränen“.

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