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Drogeriekette Bund bietet Schlecker Hilfe an

Rund 12.000 Schlecker-Beschäftigte verlieren ihren Job. Das Bundesarbeitsministerium signalisiert nun Bereitschaft, zu unterstützen.

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Wo der Staat eingesprungen ist
Schlecker Quelle: dapd
Commerzbank Quelle: dpa
OpelBereits im Jahr 2008 hatte Opel, nach Absatzeinbruch und massiven Verlusten, als erster deutscher Autohersteller den Staat um Hilfe. Eine Bürgschaft von Bund und Ländern sollte das Unternehmen stützen. Doch diese Bürgschaft war ein großer Streitpunkt in der Politik. Schließlich preschte Thüringen als erstes Bundesland vor und beschloss einen Bürgschaftsanteil in Höhe von 24 Millionen Euro zu übernehmen. Im Sommer 2009 meldete die Opel-Tochter General Motors Insolvenz an und Opel erhielt eine erste Finanzspritze des Staates. Der neue Opel Chef Nick Reilly stellt im Januar 2010 einen Sanierungsplan vor: Der Staat sollte sich mit 1,5 Milliarden daran beteiligen. 8400 Stellen sollen in Europa fallen, 3900 davon in Europa. Im Herbst 2010 heißt es dann, das Unternehmen solle aus eigener Kraft gerettet werden, Staatshilfen werde es nicht geben. Quelle: REUTERS
Holzmann Quelle: REUTERS
Babcock Borsig Quelle: AP
Beiersdorf Quelle: dpa/dpaweb
Qimonda Quelle: dpa

Das Bundesarbeitsministerium bietet in einem der WirtschaftsWoche vorliegenden Bericht finanzielle Hilfen an, sollten sich Arbeitnehmervertreter und Schlecker-Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz auf einen Sozialplan einigen, der auch die Gründung einer Auffanggesellschaft vorsieht.

Bis zu zwölf Monate Unterstützung

In dem „Bericht der Bundesregierung zur Insolvenz von Schlecker“ heißt es: „Sollte aufgrund eines Sozialplans die Gründung von Transfergesellschaften in Betracht kommen, können diese bis zu zwölf Monate mit Transferkurzarbeitergeld gefördert werden, um die Vermittlungschancen der betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in eine Anschlussbeschäftigung zu erhöhen.“ Das Transferkurzarbeitergeld ist genauso hoch wie das Arbeitslosengeld und beträgt für Arbeitnehmer mit Kindern 67 Prozent und für andere 60 Prozent des letzten Nettogehalts.

Schleckermitarbeiter in Stuttgart Quelle: dpa

Am Mittwoch hatte Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz mitgeteilt, dass nur 13.500 Arbeitsplätze der 25.000 in Deutschland erhalten werden. Von den zuletzt 5400 Filialen sollen 2400 geschlossen werden. „Wenn diese tiefen Einschnitte nicht passieren, hat Schlecker keine Überlebenschance“, sagte Geiwitz.

Die fünf Kernprobleme von Schlecker

Verdi-Chef Frank Bsirske hatte angesichts der geplanten Massenentlassungen bereits „dringend eine Transfergesellschaft für Qualifikation und Vermittlung“ von Schlecker-Beschäftigten gefordert. Bei der Gründung einer Auffanggesellschaft sieht die Bundesagentur für Arbeit allerdings das Problem, dass die Schlecker-Filialen deutschlandweit verteilt sind. „Für eine Auffanggesellschaft mit einer so dezentralen Struktur gibt es bislang kein Vorbild“, heißt es in Nürnberg. Bis Ende nächster Woche soll klar sein, wie das möglich sei, so das Bundesarbeitsministerium.


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