Drogeriekette Die bunte neue Schlecker-Welt
Mit neuem Schriftzug und Konzept wollen die Kinder von Unternehmensgründer Anton Schlecker, Meike und Lars, die Drogeriekette wieder auf Kurs bringen.

Die bunte neue Schlecker-Welt
Mit neuem Schriftzug und Konzept wollen die Kinder von Unternehmensgründer Anton Schlecker, Meike und Lars, die Drogeriekette wieder auf Kurs bringen. "Unsere Läden wirkten ein wenig angestaubt, das ändern wir jetzt", sagt Meike Schlecker zu wiwo.de. "Die Filialen werden heller, freundlicher und übersichtlicher."
Ziel sei es, "wieder zu einem echten Nahversorger zu werden" und "mehr jüngere Kunden" zu gewinnen. Am Donnerstag eröffnet bereits die erste Pilotfiliale im schwäbischen Allmendingen, fünf weitere Filialen in Süddeutschland sollen bis zum Ende des Monats folgen, bis Juni werde die Zahl auf bundesweit 60 Standorte steigen. "Wir bauen auf jeden Fall mehrere Hundert Läden in diesem Jahr um.
Parallel dazu werden wir aber auch weiterhin Läden schließen, für die wir keine Perspektive sehen", sagt Lars Schlecker. "Wenn wir merken, dass unser neues Konzept einschlägt, geben wir Vollgas bei der Umstellung", sagte Lars Schlecker. "Dann sind in den kommenden Jahren auch jeweils 1000 bis 1500 Läden möglich". Doch wie sieht die neue Schlecker-Welt aus?
Bild: Andreas Körner für WirtschaftsWoche

Ein Farbleitsystem soll für mehr Orientierung sorgen. Hinter der Kasenzone leuchten bunte Piktogramme, die sich an den Regalen wiederfinden und so die Kundschaft durch den Laden lotsen. Punktstrahler und Pendelleuchten illuminieren das Sortiment.
Das Geschäft selbst wurde verkaufspsychologisch in eine emotionale und eine rationale Zone unterteilt. Vorn - im emotionalen Bereich - werden serviceintensivere Sortimente wie etwa Kosmetikartikel angeboten. Die Ladenelemente wirken hochwertiger. Hinten, in der rationalen Zone, gibt es Gebrauchsartikel wie Waschmittel und Tierfutter. Hier setzen die Ladengestalter auf klares Weiß.
Bild: Andreas Körner für WirtschaftsWoche

Die Gänge zwischen den Regalen, bisher oft ein Albtraum für die beiden Kernkundengruppen Kinderwagen- und Rollatorlenker, sind nun im Schnitt rund 40 Prozent breiter. "Wenn man seinen Kinderwagen vor der Tür stehen lassen muss ist das ein Totschlagkriterium", sagt Lars Schlecker.
Seine Schwester und er scheiterten selbst schon an FIlialvisiten mit Nachwuchs im Schlepp. Um den Kunden die Übersicht zu erleichtern wurden die Regale im Laden zudem auf 1,60 Meter Höhe begrenzt.
Bild: Andreas Körner für WirtschaftsWoche

Auch in den Regalen strebt Schlecker eine neue Ordnung an. Eigenmarken sollen künftig nicht mehr in den unteren Reihen verstauben, sondern direkt neben teuren Markenprodukten stehen: West-Life- neben Nivea-Rasierschaum, Rilanja-Duschbad über dem Fa-Pendant.
Das Kalkül dahinter: Schlecker will den Umsatzanteil der margenstarken No-Names ausbauen - von derzeit 17 auf mittelfristig 25 bis 30 Prozent. Zudem wird Schlecker bei der Sortimentsgestaltung stärker auf Mikromarketing setzen.
"Wir werden das Umfeld der Filialen viel stärker in Betracht ziehen", sagt Meike Schlecker. "Wenn wir sehen, dass an einem Standort viele Windeln verkauft werden, stocken wir dort unser ganzes Babysortiment auf. Wenn Altenheime in der Umgebung sind, setzen wir auf Gesundheitsprodukte. Und wenn mal kein Supermarkt oder Discounter in der Gegend ist, werden wir auch einige Lebensmittel anbieten. Ziel ist es, wieder zu einem echten Nahversorger zu werden."
Bild: Andreas Körner für WirtschaftsWoche

Die Piktogramme stehen für die in sechs Themenbereiche gegliederte Produktwelt, die sich von Nahrungsmitteln über Waschartikel bis zum Babysortiment erstreckt. Die Piktogramme finden sich auch im Hintergrund der neu gestalteten Kassenzone wieder und sollen zu einem Aushängeschild des Ladens werden.
Das Schlecker-Logo wird in Zukunft dezenter eingesetzt, die Schaufenster werden nicht mehr mit Ware verstellt, um eine freiere Sicht in den Laden zu erhalten.
Bild: Andreas Körner für WirtschaftsWoche
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