




17 Proben etwa von Wassermelonen, Zucchini und Blattsalaten verschiedener Herkunftsländer hat das Verbraucher- und Wirtschaftsmagazins „Markt“, das am Montag ausgestrahlt wird, in einem Labor untersuchen lassen. In fast jeder Probe sei Perchlorat gefunden worden, hieß es. Vor allem für Kinder könnte das gesundheitliche Folgen haben", warnt Günter Lach, Chemiker und Lebensmittelanalytiker. Bio-Lebensmittel sind demnach weniger betroffen als konventionelles Obst und Gemüse.
„Ein Wirkstoff, der in einem Arzneimittel vorhanden ist und da eine Wirkung entfalten soll, ist in einem Lebensmittel völlig unkalkulierbar“, sagte Lach dem Magazin. Problematisch ist, dass sich Perchlorat vom Obst und Gemüse nicht abwaschen lasse und verflüchtige sich auch nicht beim Kochen. Die Chemikalie ist ein Bestandteil von Raketentreibstoff und Feuerwerkskörpern.





In drei Proben waren demnach weit mehr als die vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlene Höchstmenge enthalten: In spanischen Zucchini von Lidl sowie in spanischen Wassermelonen und Kopfsalat aus Belgien von Edeka. Edeka teilte den Angaben zufolge „Markt“ mit, die Befunde ernst zu nehmen. Die jeweiligen Produzentenvereinigungen seien aufgefordert worden, die Kontrollen weiter zu intensivieren. Auch Lidl betonte, man habe Lieferanten sensibilisiert.
Das Verbraucherschutzministerium bezeichnete laut NDR das Auftreten von Perchlorat in Lebensmitteln als neues Problem. Die zuständigen Behörden arbeiteten intensiv an der Klärung der Ursachen. Als mögliche Quelle für die Kontamination vermutet das Bundesministerium den Angaben zufolge Düngemittel. "Hier muss eine ganz klare Regelung her, dass solche Stoffe wie Perchlorat nicht mehr in den Produkten enthalten sein dürfen. Es sind alle die in der Verantwortung, die die Lebensmittel an den Verbraucher abgeben. Der Lebensmitteleinzelhandel muss entsprechenden Druck entwickeln - auf Erzeuger und Lieferanten von solchen Düngemitteln", fordert Günter Lach.