E-Bike-Hype Vom Seniorenrad zum Lifestyle-Produkt

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Extra-Schub für Sportler

Hightech-Zubehör fürs Fahrrad
Garmin Montana 650tRobuster GPS-Fahrradcomputer mit 4 Zoll (10,2 Zentimeter) großem Touchscreen und vorinstallierten topographischen Karten. Das Display lässt sich laut Hersteller auch mit Handschuhen bedienen. Durch die Hotfix-Satellitenvorhersage findet der Montana 650t die aktuelle Position nach dem Einschalten sehr schnell. Über den Micro-SD-Karten-Steckplatz kann man zusätzliches Kartenmaterial hinzufügen, beispielsweise City-Navigator-Karten. Ein Kompass und ein barometrischer Höhenmesser sind integriert. Das Gerät bietet auch eine Digitalkamera mit 5 Megapixel, die Fotos mit einem Geo-Tag versieht. Unterstützt außerdem Geocaching, ein Online-Spiel, bei dem man Gegenstände ("Caches") versteckt und die GPS-Daten an die Community weitergibt. Neben dem Lithium-Ionen-Akkupack kann der Nutzer auch AA-Batterien verwenden.Preis: 649 EuroGarmin Montana 650t Quelle: Presse
Garmin Edge 200Einfacher Fahrradcomputer mit GPS. Zeigt Distanz, Zeit, Geschwindigkeit, GPS-Position und Kalorienverbrauch an.Preis: 129 EuroGarmin Edge 200 Quelle: Presse
Mio Cyclo 105Einfacher Fahrradcomputer fürs Fitnesstraining mit GPS und allen Basisfunktionen: Zeit, Entfernung, Geschwindigkeit, Standpunkt. Berechnet auch den Kalorienverbrauch. Vom Hoch- ins Querformat drehbar. Das Display ist mit 4,6 Zentimeter (1,8 Zoll) recht klein. Der Akku hält laut Hersteller bis zu 18 Stunden.Preis: 169,99 Euro Für 40 Euro mehr gibt es auch eine Variante mit Herzfrequenzmessung.Mio Cyclo 105 H Quelle: Presse
Polar CS500 + CADEin Hightech-Fitness-Computer für ehrgeizige Radsportler. In Kombination mit dem Pedal-Set Polar Look Kéo Power holt er sich die Daten über die Trittfrequenz direkt von den Pedalen. Daneben gehören Höhenmesser, Barometer und Geschwindigkeitsmessung zu den Grundfunktionen. Die Funktion Smart Coaching gibt den Kalorienverbrauch an und gibt Hinweise zur Trainingsintensität. Auf der speziell dafür eingerichteten Webseite Polarpersonaltrainer.com kann sich der Nutzer online ein Trainingsprogramm anlegen, seine Daten hochladen, ein Trainingsbelastungsdiagramm anzeigen lassen und anderes mehr.Preis: 239,95 EuroPolar CS500+ CAD Quelle: Presse
Polar RC3 GPS Tour de FranceSchicker Trainingscomputer fürs Handgelenk für ambitionierte Radsportler. Erfasst die Geschwindigkeit über GPS, zeigt auch Höheninformationen an. Misst die Herzfrequenz. Lässt sich mit Trainingsprogrammen verbinden, die auf der Polar-Website Polarpersonaltrainer.com heruntergeladen werden kann. In Kombination mit den optional erhältlichen Trittfrequenz- und Geschwindigkeitsmessern (jeweils 49,95 Euro) kombinieren, um so möglichst präzise Daten über Geschwindigkeit des Fahrrads zu erhalten. Mit aktiviertem GPS hält der Akku laut Hersteller bis zu 12 Stunden durch.Preis: 299,95 EuroPolar RC3 GPS Tour de France
RCX3 Bike BlackNicht ganz so schick, wie das Spitzenmodell, aber ebenfalls mit GPS ausgestattet und kompatibel mit Radsensoren für Geschwindigkeit und Trittfrequenz. Die Trainingsseite Polarpersonaltrainer.com ist ebenfalls nutzbar.Preis: 199,95 EuroRCX3 Bike Black Quelle: Presse
Felgenbremse Magura HS33Hydraulische Felgenbremse für Trekking-Räder. Hydraulische Bremsen ermöglichen sehr feindosiertes Bremsen. Bis auf gelegentliche Entlüftung, sehr wartungsarm. Auch bei Frost kein Vereisen der Bremsflüssigkeit (Mineralöl).Preis: 140 Euro (Paarpreis, Onlineshops)Magura HS33 Quelle: Presse

Laut aktuellem Fahrrad-Monitor des Bundesministeriums für Verkehr würden sich 27 Prozent aller Befragten beim Fahrradkauf eines mit Elektromotor zulegen. Fast  die Hälfte der Deutschen ist an dem Thema zumindest interessiert. Eine Entwicklung, die wohl erst am Anfang steht. „Die E-Bike-Märkte werden auf breiter Front wachsen”, prophezeit Puello. Für sie geht es nur noch um die Frage, welches Rad für wen.

Stolz ist die Winora-Geschäftsführerin insbesondere auf ihre Vorreiterrolle im sportlichen Bereich. Als erste habe man das Segment für E-Performance, also Rennräder und Mountainbikes mit E-Antrieb erschlossen. Die hochgerüsteten Räder kosten leicht mehr als 5000 Euro und sind sicherlich nichts für jeden. Zwei potentielle Käufergruppen hat Puello im Auge. Zum einen die Mitfahrer: Auch wer nicht bis in die letzte Muskelfaser durchtrainiert ist, könne dank eines E-Mountainbikes mit anderen Radlern mithalten und die gleichen Erfahrungen machen.

Den Unkenrufen mancher Sportler zum Trotz zielt die Winora-Gruppe aber zum anderen auch auf echte Sportcracks. “Ein Sportler kann sich mit dem E-Performance-Bike genauso austoben wie mit einem normalen Rad. Er kommt nur doppelt so hoch, doppelt so weit und ist doppelt so schnell”, sagt Puello. Mit dieser Meinung ist sie nicht allein. Nahezu alle großen Hersteller haben ein E-Moutainbike im Angebot. Noch ist der Marktanteil der Performance-Bikes klein, aber er wird wachsen, glauben Branchenkenner.

Kleine E-Bike-Typologie

Schweißfrei ins Büro

Wichtigste Umsatzbringer in der Zukunft sind aber nicht die Sportler, sondern die Normalos. “Auf lange Sicht”, sagt Puello und meint damit zehn Jahre und mehr, “wird sich das Thema E-Bike in den urbanen Räumen durchsetzen.“ Auf kurze und mittlere Distanzen werden E-Bikes zum Auto-Ersatz, glaubt auch ZIV-Mann Siegfried Neuberger. Die Radler werden ohne Schweißflecken im Büro ankommen, lautet ein Versprechen. Sie werden mühelos ihre Einkäufe nach Hause bekommen, ein anderes. Für den Transport besonders großer Kisten haben viele Hersteller mittlerweile schon Trasnport-E-Bikes, mit großem Stauraum im Angebot.

Das alles soll, so lautet ein weiteres Versprechen, schneller gehen als mit dem Auto. Rückendeckung für diese These kommt unter anderem von der Leuphana Universität Lüneburg. “Elektrofahrräder sind ein deutlicher Attraktivitätssprung im Vergleich zum Auto”, sagt Peter Pez. Er hat die Fahrtzeiten verschiedener Verkehrsmittel untersucht und festgestellt, dass Pedelec- und E-Bike-Fahrer im Stadtverkehr auf kurze und mittlere Distanzen deutlich schneller unterwegs sind als Autofahrer. Der Verkehrsforscher sieht den Vorteil nicht nur in der Zeitersparnis sondern auch in den geringen Anschaffungs- und Unterhalts-Kosten und vor allem in der Umweltverträglichkeit.

Die Vorteile der Elektro-Räder sind für ihre Hersteller längst klar. Jetzt müssen sie ihrer Kunden nur noch emotional zu fassen kriegen.

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