Hotels buchen, Tickets runterladen, Katzenstreu zusenden lassen - so gut wie kein Gegenstand oder Dienstleistung lässt sich nicht online bestellen. Entsprechend steigt der Umsatz unaufhörlich. Um 11,1 Prozent ist der Umsatz im interaktiven Handel in Deutschland im ersten Halbjahr 2018 im Vergleich zu 2017 gestiegen - und das, obwohl es oft die vor allem günstigeren Preise sind, die Kunden zum Kauf via Internet bewegt.
Der Bundesverband E-Commerce (bevh) erhebt regelmäßig die Zahlen. Waren im Wert von 16,4 Milliarden Euro wurden allein im zweiten Quartal 2017 bestellt - das sind 1,3 Milliarden Euro mehr als im Vorjahresquartal. Der Umsatz mit digitalen Dienstleistungen wie Ticketdownloads stieg auf 4,6 Milliarden Euro von zuvor 4,1 Milliarden Euro.
"Wir freuen uns, dass E-Commerce immer stärker seinen Beitrag zur Grundversorgung der Bevölkerung leistet. Vor allem dort, wo die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aufgrund der demografischen Entwicklung anders nur mehr schwer gewährleistet werden kann" sagt Christoph Wenk-Fischer, Hauptgeschäftsführer des bevh.
Die größten Wachstumsraten im Online-Handel
Warengruppen-Cluster „Täglicher Bedarf“ (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf)
Von einem etwas niedrigeren Niveau wächst es sich leichter - das gilt auch für Lebensmittel. Die steigende Akzeptanz für das Warensegment Lebensmittel bescherte dem zweiten Quartal 2018 einen Online-Umsatz
von 346 Millionen Euro - im Vorjahresquartal waren es nur 272 Millionen Euro - das bedeutet einen Anstieg um 26,9 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Einrichtung“ (Möbel/Lampen/Deko, Haus- /Heimtextilien, Haushaltswaren/-geräte)
In der Kategorie Haushaltswaren und -geräte zeigte sich weiterhin hohes Wachstumspotential. Hier stieg der Umsatz online im zweiten Quartal 2018 um 23 Prozent auf 957 Millionen Euro. Im gleichen Quartal 2017 waren es noch 778 Millionen Euro.
Warengruppen-Cluster „Freizeit“ (DIY/Blumen, Spielwaren, Auto/Motorrad/Zubehör, Hobby/Freizeitartikel)
Der gesamte Online-Umsatz dieser Gruppe stieg im zweiten Quartal 2018 auf 1,98 Milliarden Euro - im Vergleich zu 1,81 Milliarden Euro in Q2 2017, das bedeutet ein Wachstum von 9,3 Prozent. Der Bereich DIY und Blumen bescherte dem zweiten Quartal 2018 einen Online-Umsatz von 632 Millionen Euro - ein Anstieg um 18,8 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Unterhaltung“ (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
In diesem Cluster dominiert der Bereich Elektronikartikel und Telekommunikation wuchs online um auf 16,6 Prozent und verzeichnete einen Umsatz von 3,04 Milliarden Euro.
Warengruppen-Cluster „Unterhaltung“ (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Die Warengruppe Computer, Zubehör und Spiele verzeichnete im zweiten Quartal 2018 Umsätze von 1,38 Milliarden Euro und stieg damit um 15,5 Prozent.
Warengruppen-Cluster „Täglicher Bedarf“ (Lebensmittel, Drogerie, Tierbedarf)
Verbraucher beschäftigen sich immer mehr mit dem Thema „Täglicher Bedarf“ im Online-Handel. Daher stieg das Gesamtvolumen des Warengruppen-Cluster um insgesamt 15,4 Prozent mit einem Gesamtumsatz von 1,1 Milliarden Euro - in Vergleichsquartal 2017 waren es 948 Millionen Euro.
Warengruppen-Cluster „Bekleidung inkl. Schuhe“
Die Kategorie Bekleidung ist bei deutschen Verbrauchern ein Dauerbrenner - auch wenn das Wachstum auf Anhieb nicht hoch erscheint. Das Niveau ist bereits hoch. 9,0 Prozent Wachstum gegenüber dem Vorjahr belegen dies. Der entsprechende Umsatz erhöhte sich auf 2,82 Milliarden Euro von im zweiten Quartal 2018 von 2,59 Milliarden Euro kommend. Im zweiten Quartal 2018 lag das Wachstum für den Bereich Schuhe bei 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Warengruppen-Cluster „Unterhaltung“ (Bücher/Ebooks/Hörbücher, Computer/Zubehör/Spiele/Software inkl. Downloads, Elektronikartikel/Telekommunikation)
Die Online-Umsätze bei Büchern und E-Books stiegen um 4,5 Prozent und lagen bei 863 Millionen Euro im zweiten Quartal 2018.
Die größten Wachstumshindernisse sind dabei der eigene Erfolg und Logistik - verspätete oder gar ausbleibende Lieferungen in Spitzenzeiten seien ein Problem. "Anfang des Jahres haben wir prognostiziert, dass wir auch dieses Jahr ein zweistelliges Wachstum im E-Commerce haben werden. Die gesamte Branche und ihre Dienstleister müssen gemeinsam mit Hochdruck daran arbeiten, dass dieses Wachstum auch in diesem Jahr, aufgrund der vermehrten Bestellungen insbesondere im Weihnachtsgeschäft, realisiert werden kann“, sagt Wenk-Fischer.
Mit einem weiteren Wachstum von 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr besetzten die Online-Marktplätze fast wieder die Hälfte der Gesamtumsätze - Amazon lässt grüßen. Im zweiten Quartal zogen allerdings die Multichannel-Versender weiterhin nach. Diese Kategorie wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent und erreichte einen Umsatz von sechs Milliarden Euro. Darunter verzeichneten die Versender mit Herkunft aus dem stationären Geschäft ein über Plus von 10,5 Prozent.