Edeka und Rewe Einigung über Aufteilung einiger Kaiser's-Läden erreicht

Edeka-Chef Markus Mosa und Rewe-Chef Alain Caparros haben sich einem Medienbericht zufolge auf die Aufteilung der Kaiser's-Filialen in Berlin und Bayern geeinigt. Ein Gebiet bleibt jedoch weiterhin problematisch.

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Lösung steht aus. Quelle: dpa

Berlin Bei den Verhandlungen über die Zukunft der angeschlagenen Supermarktkette Kaiser's Tengelmann haben sich nach Informationen der „Bild am Sonntag“ (BamS) Edeka-Chef Markus Mosa und Rewe-Chef Alain Caparros weitgehend auf eine Aufteilung der Filialen in Berlin und Bayern verständigt. Demnach erhält Rewe den Großteil der Läden in der Hauptstadt, Edeka im Gegenzug fast alle Filialen in Bayern, schreibt das Blatt unter Berufung auf Verhandlungskreise.

Keine Einigung gebe es hingegen beim Standort Nordrhein-Westfalen, der als Knackpunkt bei den Verhandlungen gelte. Die dortigen knapp 100 Filialen sind laut BamS die größten Verlustbringer bei Kaiser's Tengelmann. Hinzu kämen das Fleischwerk in Viersen und die Verwaltung in Mühlheim/Ruhr.

Weder Edeka noch Rewe hätten Interesse an dem maroden NRW-Geschäft, auch weil sie die dortigen Mitarbeiter für einen Zeitraum von mindestens fünf Jahren übernehmen müssten, heißt es in dem Blatt. Die beiden Supermarkt-Konzerne würden die Filialen in Berlin und Bayern allerdings nur bekommen, wenn sie sich auf eine Aufteilung der NRW-Läden einigen könnten. In dem Streit bemüht sich gegenwärtig Altbundeskanzler Gerhard Schröder um eine Schlichtung, die am Montag weitergehen soll.

Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub will Kaiser's Tengelmann als Ganzes an den Branchenprimus Edeka veräußern. Vor mehr als zwei Jahren hatte er die Transaktion besiegelt, Konkurrent Rewe hatte das Nachsehen.

Das Bundeskartellamt legte sein Veto gegen die Pläne ein, doch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel überstimmte die Wettbewerbshüter mit einer Sondererlaubnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf wiederum legte diese Ministererlaubnis nach Klagen von Norma, Markant und Rewe auf Eis.

Der Discounter Norma und die Handelskooperation Markant haben ihre Beschwerden inzwischen zurückgezogen. Gabriels Sondererlaubnis kann aber nur in Kraft treten, wenn auch Rewe einlenkt. Andernfalls will Haub die Filialen einzeln verkaufen. Für die Märkte in Nordrhein-Westfalen hat er bereits Offerten eingeholt.

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