Einzelhandel Galeria Karstadt Kaufhof plant Neustart – mit neuem Namen?

Galeria will mit neuen Plänen aus der Krise kommen. Quelle: dpa

Nach den große Herausforderungen durch den Lockdown will der Warenhausriese durchstarten: Mit 600 Millionen Euro an Investitionen und wohl auch mit einem neuen Namen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:

Der coronabedingte Lockdown hat Galeria Karstadt Kaufhof hart getroffen: Nun plant Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern einen strategischen Neustart. Sogar der Name des Kaufhauskonzerns soll sich ändern, wie Unternehmenschef Miguell Müllenbach in einem Interview mit dem „Handelsblatt“ signalisierte.

Noch heißen die Häuser mal Kaufhof und mal Karstadt. Doch sagte Müllenbach: „Es ist Zeit, dass man auch an der Marke sieht, dass wir jetzt ein Unternehmen sind.“ Das werde auch nicht mehr lange dauern. Details nannte Müllenbach hier nicht. Doch ist auffällig, dass die Internet-Auftritte Karstadt.de und Kaufhof.de bereits unter der Marke Galeria.de vereint wurden.

„Wir werden uns Ende Oktober mit unserem Konzept Galeria 2.0 strategisch komplett neu aufstellen“, kündigte der Müllenbach an. Rund 600 Millionen Euro will der Konzern in den nächsten drei bis vier Jahren für den Umbau ausgeben, allein 400 Millionen Euro für die Modernisierung der 131 Warenhäuser. Immerhin 50 bis 60 Häuser sollen mit dem Geld komplett umgebaut werden, der Rest zumindest teilweise. Rund 200 Millionen Euro sollen in den Ausbau des E-Commerce-Angebots, in IT und Logistik fließen.

„Wir wollen das vernetzte Herz der Innenstadt werden – und zwar mit Konzepten, die ganz genau auf den lokalen Standort abgestimmt sind“, sagte Müllenbach. Dazu will der Handelsriese seine Häuser künftig in drei unterschiedliche Kategorien einteilen: Weltstadthaus, regionaler Magnet und lokales Forum. Als Pilotfilialen sollen die Warenhäuser in Frankfurt, Kassel und Kleve dienen.

Das interessiert WiWo-Leser heute besonders

Geldanlage Das Russland-Risiko: Diese deutschen Aktien leiden besonders unter dem Ukraine-Krieg

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belastet die Börsen. Welche deutschen Aktien besonders betroffen sind, zeigt unsere Analyse.

Krisenversicherung Warum Anleger spätestens jetzt Gold kaufen sollten

Der Krieg in der Ukraine und die Abkopplung Russlands von der Weltwirtschaft sind extreme Inflationsbeschleuniger. Mit Gold wollen Anleger sich davor schützen – und einer neuerlichen Euro-Krise entgehen.

Flüssigerdgas Diese LNG-Aktien bieten die besten Rendite-Chancen

Mit verflüssigtem Erdgas aus den USA und Katar will die Bundesregierung die Abhängigkeit von Gaslieferungen aus Russland mindern. Über Nacht wird das nicht klappen. Doch LNG-Aktien bieten nun gute Chancen.

 Was heute noch wichtig ist, lesen Sie hier

„Bei regionalen Magneten wie beispielsweise Kassel geht es darum, das Angebot mit Services, Waren und Erlebnis anzureichern, die genau dort nachgefragt werden“, erklärte Müllenbach. Galeria Karstadt Kaufhof will hier die eigene Verkaufsfläche reduzieren und damit Platz für regionale Produkte, aber auch Serviceangebote wie städtische Bürgerdienste, E-Bike-Stationen und Paketschalter schaffen.

Ergänzt werden soll das stationäre Angebot mit einer App, in der nicht nur Parkplätze im eigenen Parkhaus und Tische im Warenhaus-Restaurant reserviert werden könne, sondern auch Angebote von Partnern – etwa Friseurtermine oder die Abholung des neuen Personalausweises im Bürgerbüro.

Mehr zum Thema: Rettungsanker E-Commerce? Nicht bei Galeria Karstadt Kaufhof. Im Onlinegeschäft gibt es massive Probleme. Das rächte sich im Lockdown – und für eine echte Aufholjagd fehlt das Geld.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%