Einzelhandel Trotz Umsatzminus im Juli – Einzelhandel erwartet trotzdem neuntes Wachstumsjahr in Folge

Während Experten eine Stagnation erwartet hatten, sind die Einzelhändler in Deutschland mit einem Umsatzminus ins zweite Halbjahr gestartet.

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Einzelhandel: Unerwarteter Umsatzrückgang im Juli Quelle: dpa

Berlin Die deutschen Einzelhändler sind mit einem Umsatzrückgang ins zweite Halbjahr gestartet. Sie zählten im Juli 0,9 Prozent weniger in den Kassen als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Preisbereinigt (real) gab es einen unerwarteten Rückgang von 0,4 Prozent. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier mit einer Stagnation gerechnet, nachdem es im Juni noch ein Plus von 0,9 Prozent gegeben hatte.

Dennoch steuert der Einzelhandel auf sein neuntes Wachstumsjahr in Folge zu. Von Januar bis Juli nahm der Umsatz um 3,0 Prozent zu, real um 1,4 Prozent. „Die Rahmenbedingungen für den Konsum sind nach wie vor gut“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes HDE, Stefan Genth. „Die Situation auf dem Arbeitsmarkt ist sehr positiv.“

Die Branche profitiert von der Rekordbeschäftigung, höheren Löhnen, niedrigen Zinsen und der guten Kauflaune der Deutschen. Allerdings zehrte die Inflation im zweiten Quartal die Tariferhöhungen komplett auf. Das von den GfK-Forschern ermittelte Konsumbarometer fiel im September auf den schlechtesten Wert seit mehr einem Jahr, bleibt aber überdurchschnittlich gut. „Nach dem guten zweiten Quartal sieht es konsumseitig zurzeit nach einer Pause aus“, sagte der Chefvolkswirt des Bankhauses Lampe, Alexander Krüger.

Verbandsvertreter Genth betonte: „Insbesondere der Online-Handel entwickelte sich überdurchschnittlich und war einmal mehr Wachstumstreiber für die gesamte Branche.“ Er schaffte im Juli ein Wachstum von 8,7 Prozent, während der Facheinzelhandel mit Lebensmitteln auf ein Plus von 2,8 Prozent kam. Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Einrichtungsgegenständen, Haushaltsgeräten und Baubedarf um 3,7 Prozent. Der sonstige Einzelhandel – zu dem etwa Waren- und Kaufhäuser zählen – meldete einen Umsatzrückgang von 3,1 Prozent.

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