Und im laufenden Jahr peilt der Konzern unbeirrt von der Weltkonjunktur erneut ein organisches Wachstum von fünf bis sechs Prozent an, sowie eine steigende Marge.
Auch operativ schaffen es die Schweizer, immer noch ein Stück effizienter zu arbeiten. Die operative Marge ist im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent auf 15,2 Prozent gestiegen. Insgesamt betrug das operative Ergebnis mit 14,0 Milliarden Franken 11,8 Prozent mehr als 2011.
Nestlé ist auf verschiedenste Bereiche ausgerichtet und hat es verstanden, Erfolgsrezepte aus Schwellenländern frühzeitig auf krisengeschüttelte Länder in Europa zu übertragen. So werden Nahrungsmittel in für jedermann erschwinglichen Kleinstgrößen, wie sie ursprünglich für Länder wie Indien auf den Markt kamen, mittlerweile in wirtschaftlich gebeutelten Staaten wie Griechenland und Spanien angeboten. Diese sogenannten Popularly Positioned Products, Einsteigerprodukte wie portionierter Nescafé, laufen nach Unternehmensangaben zweieinhalbmal besser als der Durchschnitt.
Dennoch macht das Wachstum in Europa und den USA den Schweizern zu schaffen. Auf dem europäischen Kontinent konnte Nestlé lediglich ein organisches Wachstum von 1,8 Prozent realisieren, bei Erlösen in Höhe von 15,4 Milliarden Franken. Etwas besser fiel das Wachstum in den USA aus. Dort konnten die Schweizer bei Umsätzen in Höhe von 29 Milliarden Franken das organische Wachstum um etwas mehr als fünf Prozent steigern.
Erneut mit zweistelligen Wachstumsraten konnte die Kaffeemarke Nespresso glänzen. Verantwortlich dafür waren die Expansion der Marke in der Asien-Pazifik-Region und den USA sowie fünf neue Grand Cru-Kaffeesorten und zwei neue Maschinentypen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 52 neue Nespresso-Läden eröffnet. Damit hat die Kult-Kaffee-Marke rund um den Werbeträger George Clooney nun mehr als 300 Filialen in 48 Ländern.
Von den 4.000 Marken der verschiedenen Produktkategorien des Konzerns erzielen 29 einen Umsatz von je mehr als 1 Milliarde Franken. Viel verspricht sich Nestlé vom Kaffeegeschäft: In China werden pro Person jährlich nur drei Tassen Kaffee getrunken, zwei davon sind Nescafé. Das Potenzial ist riesig. In Taiwan werden schon 100 Tassen im Jahr getrunken, in Hongkong 170. Ein großer Erfolg ist das auf den chinesischen Geschmack ausgerichtete Smoovlatte. Das Kaffeemilchgetränk kaufen auch Konsumenten, die bisher kaum Kaffee getrunken haben.