Erotik-Händler Beate Uhse steckt weiter in der Krise

Zum wiederholten Mal verschiebt der Erotik-Händler Beate Uhse die Vorlage des Jahresberichts. Die Umsatz- und Gewinnprognose wurde nach unten korrigiert. Die finanzielle Lage des Traditions-Unternehmens ist desolat.

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Die Firmenzentrale des Erotik-Händlers in Flensburg. Das Unternehmen befindet sich in einer finanziellen Krise. Quelle: dpa

Hamburg Der Erotik-Händler Beate Uhse verschiebt zum wiederholten Mal die Vorlage des Jahresberichts für 2016 und korrigiert die Umsatz- und Gewinnprognose nach unten. Die Bilanz soll nunmehr am 15. Dezember vorgelegt werden und die Hauptversammlung für das Geschäftsjahr 2016 im ersten Quartal 2018 über die Bühne gehen, teilte das Unternehmen am Freitag in Hamburg mit. Die Prognose für Umsatz und Gewinn könne nicht eingehalten werden. Der Gesamtumsatz werde nicht bei 105 bis 110 Millionen Euro liegen, sondern bei 103 Millionen Euro. Der Verlust vor Steuern und Zinsen belaufe sich nicht auf 1,0 bis 2,0 Millionen Euro, sondern auf 6,2 Millionen Euro.

Der im April berufene Vorstandsvorsitzende Michael Specht hatte im Juni seinen Finanzchef gefeuert und mit einer Unternehmensberatung den Finanzbereich und das Rechnungswesen gründlich durchleuchtet. Dabei seien nun die neuen Zahlen herausgekommen. Zudem führe Beate Uhse Gespräche über die Finanzierung des Unternehmens, das sich in einer angespannten Finanzlage befindet. Beate Uhse muss im Sommer 2019 eine mit 7,75 Prozent hochverzinste Anleihe über 30 Millionen Euro zurückzahlen, für die der Konzern kaum die Zinsen aufbringen kann. Zudem benötigt Beate Uhse Liquidität in Millionenhöhe, um überhaupt im Geschäft zu bleiben.

Die Finanzaufsicht BaFin hat Beate Uhse bereits Zwangsgelder in Höhe von 220.000 Euro angedroht, weil das Unternehmen Hinweispflichten einer Aktiengesellschaft nach dem Wertpapierhandelsgesetz verletzt hat. Bei einer Veröffentlichung des Jahresberichts bis zum 15. Dezember könnte Beate Uhse die Zahlung allerdings noch abwenden, sagte eine BaFin-Sprecherin.

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