Erotikhändler Beate-Uhse-Gruppe erneut insolvent

Der Erotikhändler Beat Uhse ist erneut insolvent. Quelle: dpa

Beate Uhse ist erneut pleite. Die be you GmbH, Muttergesellschaft des Erotikhändlers, hat am Mittwoch in Flensburg Insolvenz angemeldet. Die Sanierung nach der ersten Insolvenz Ende 2017 ist offenbar nicht geglückt.

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Der Erotikhändler Beate Uhse ist erneut insolvent. Die Muttergesellschaft be you GmbH sowie die drei Tochterunternehmen Beate Uhse Einzelhandels GmbH, Versa Distanzhandel und Beate Uhse Fun Center haben bereits am Mittwoch beim zuständigen Amtsgericht Flensburg Insolvenz angemeldet, berichtet die WirtschaftsWoche. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter der vier Gesellschaften wurde der Jurist Sven-Holger Undritz, Partner der Wirtschaftskanzlei White&Case, bestellt. „Wir sind dabei uns einen Überblick zu verschaffen und arbeiten an einer Lösung für die Filialen“, sagte Undritz dem Magazin. Zunächst gehe es aber darum die Bezahlung der insgesamt rund 70 Mitarbeiter über das Insolvenzgeld zu organisieren, so Undritz. Seit geraumer Zeit sollen die Lohn- und Gehaltszahlungen an die Beschäftigten ausstehen.

Der Erotikkonzern war erst im Sommer vergangenen Jahres aus einer ersten Insolvenz heraus an den Finanzinvestor Robus Capital verkauft worden. Doch auch dem Investor gelang es nicht das Geschäft zu stabilisieren. Vor wenigen Tagen hatte bereits der niederländische Teil der Beate-Uhse-Gruppe, über den vor allem das Online-Geschäft des Erotikhändlers lief, Insolvenz angemeldet. Die Online-Aktivitäten waren daraufhin an den Wettbewerber EDC Retail verkauft worden. Durch die Übernahme wird EDC Retail nach eigenen Angaben zum größten Online-Anbieter für Erotikartikel in Europa.

Beate Uhse war 1946 von der früheren Luftwaffenpilotin Beate Rotermund-Uhse gegründet worden. 1962 eröffnete sie den ersten Sexshop der Welt in Flensburg. Mit dem Internet begann der Niedergang des einst größten Erotik-Konzerns in Europa, da Sexfilme quasi überall kostenlos heruntergeladen werden können. Das Geschäft schrumpfte rapide. Heute betreibt das Unternehmen dem Vernehmen nach weniger als 20 Läden in Deutschland.

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