Essenslieferdienst Delivery Hero hebt nach starkem Quartal Umsatzprognose an

Lockerungen der Corona-Beschränkungen wirken sich kaum auf das Geschäft des Dax-Konzerns aus. Delivery Hero will 2021 bis zu 6,7 Milliarden Euro Umsatz erzielen.

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Vielerorts liefert der Dax-Konzern nicht mehr nur Restaurantessen aus, sondern versorgt Kunden innerhalb von weniger als einer Stunde auch mit Waren des täglichen Bedarfs, Snacks sowie Obst und Gemüse Quelle: dpa

Der Essenslieferdienst Delivery Hero wächst trotz wiedereröffneter Restaurants rund um den Globus ungebremst. Der in Berlin ansässige Dax-Konzern hob nach einem starken zweiten Quartal seine Umsatzprognose an und nimmt nun 2021 Erlöse von 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro in das Visier.

„Das zweite Quartal war erneut von einem herausragenden Wachstum geprägt und wir haben nur geringe Auswirkungen durch die schrittweise Lockerung der Covid-19-Maßnahmen wahrgenommen“, sagte Firmenchef Niklas Östberg. Hohe Investitionen in Infrastruktur, die Eroberung neuer Märkte und die Beteiligung an Wettbewerbern dämpfen allerdings die Margen.

Bisher hatte Delivery Hero Umsätze von 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Im vergangenen Jahr setzte das in mehr als 50 Ländern aktive Unternehmen noch 2,8 Milliarden Euro um. Von April bis Juni verdoppelte sich der Umsatz auf 1,5 Milliarden Euro. Damit stiegen die Erlöse das zehnte Quartal in Folge um rund 100 Prozent.

Vielerorts liefert Delivery Hero unter der Marke Foodpanda nicht mehr nur Restaurantessen aus, sondern versorgt Kunden innerhalb von weniger als einer Stunde auch mit Waren des täglichen Bedarfs, Snacks sowie Obst und Gemüse. Der Lieferdienst arbeitet dabei mit lokalen Läden zusammen, betreibt aber auch selbst Mini-Lager, inzwischen 687 weltweit. Der Aufbau dieses Netzwerks erfordert hohe Investitionen.

Lange hatte sich Delivery Hero auf das Geschäft in Asien und dem Nahen Osten konzentriert, wollte dann aber in Deutschland das Feld doch nicht dem Branchenprimus Just Eat Takeaway und rasant wachsenden Start-ups wie Gorillas und Flink überlassen und feierte im Sommer überraschend die Rückkehr auf den hiesigen Markt.

Auch das kostet viel – wie auch die jüngsten Beteiligungen an Konkurrenten wie Deliveroo – und hält Delivery Hero dauerhaft in den roten Zahlen. Für das Gesamtjahr geht der Konzern nun davon aus, nur noch eine bereinigte am Bruttowarenwert gemessene Betriebsergebnis-Marge (Ebitda-Marge) von minus zwei Prozent zu erreichen

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