Eurowings-Test Fliegen im Zehnerpack

Eurowings testet Zehnerkarten fürs Fliegen. Kunden können damit zum Pauschalpreis mit der Lufthansa-Billigtochter durch Deutschland oder Europa jetten. Das Angebot hat allerdings einige Haken.

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Die Lufthansa-Billigtochter testet Zehnerkarten fürs Fliegen. Quelle: dpa

Frankfurt Es klingt etwas skurril. Die Lufthansa-Billigtochter Eurowings will Zehnerkarten fürs Fliegen testen. Wer sich für die Mehrfachtickets interessiert, kann sich seit der vergangenen Woche schon auf einer eigens dafür eingerichteten Webseite unter flightpass.de registrieren lassen. Auf der Webseite von Eurowings selbst findet sich die neue Offerte hingegen noch nicht.

Im Angebot sind drei Kategorien. Studenten müssen für die Zehnerkarte 499 Euro bezahlen, sie können Strecken innerhalb Deutschlands und Europa wählen. Wer zwischen deutschen Städten tingeln will und keinen Anspruch auf einen Studentenrabatt hat, kann den Citytarif für 699 Euro wählen. Geschäftsflieger können für ab 1499 Euro eine Zehnerkarte für innerdeutsche Flüge erwerben, verbunden mit den jeweiligen Privilegien für Vielflieger, die bei Eurowings verfügbar sind.

Das Angebot hat allerdings einige Haken. So sollten Nutzer vorher genau hinschauen, ob der Zehnerpack für ihre bevorzugten Strecken auch gilt. Sie müssen ihre Tickets 21 Tage im Voraus buchen. Gleichzeitig muss das Paket innerhalb von sechs Monaten aufgebraucht werden.

Eurowings betont, man habe das Angebot nach einer Bedarfsanalyse der eigenen Kunden entwickelt. Je nachdem, wie viele Kunden sich in den kommenden Wochen für das Zehnerpaket registrieren lassen, will man entscheiden, ob die Offerte dann breit in den Markt gehen soll.

Neu ist die Idee nicht. Airlines wie British Airways oder Air Canada experimentierten schon vor einigen Jahren mit entsprechenden Angeboten. Sie alle beendeten die Pilotversuche aber mangels Nachfrage wieder. In der Branche dürfte deshalb mit großem Interesse verfolgt werden, ob das Konzept von Eurowings fliegen wird. Eine gewisse Skepsis ist da. „Wenn es dafür einen relevanten Markt gibt, hätte Ryanair sicher längst so etwas im Programm“, sagt ein Airline-Manager.

Tatsächlich könnte das Angebot für einige Kunden durchaus in Betracht kommen. Studenten etwa, die im europäischen Ausland studieren, könnten damit ihre regelmäßigen Heimatbesuche organisieren. Zehn Flüge in einem halben Jahr und länger im Voraus geplant sollten hier realistisch sein. Problematischer könnte dagegen das Business-Angebot sein. Hier könnte sich die 21-Tage-Frist bei der Buchung als Hürde erweisen, denn Geschäftsreisende wollen erfahrungsgemäß vor eines: Flexibilität..

Wer das Zehnerpack nutzt, bekommt damit einen garantierten Preis. Eurowings wiederum hätte fest planbare Einnahmen – ein Traum für jeden Finanzchef.

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