
Berlin Die französische Staatsbahn SNCF will anders als die Deutsche Bahn den Fernbus-Markt nicht dem Konkurrenten Flixbus überlassen. „Wenn Flixbus das dominante Unternehmen in Frankreich sein will, dann werden sie verlieren”, sagte SNCF-Chef Guillaume Pepy am Mittwoch am Rande der Bahntechnikmesse Innotrans in Berlin. Ähnlich wie in Deutschland wurde auch in Frankreich der Fernbus-Markt freigegeben. Flixbus, mit großem Abstand Marktführer in Deutschland, hat auch in Frankreich einen Marktanteil von 40 Prozent. Genauso stark ist Pepy zufolge die SNCF-Tochter Ouibus. Während die Deutsche Bahn sich ab 2017 aus dem Wettbewerb zurückzieht und Flixbus dann praktisch ohne Konkurrenz ist, schloss Pepy dies für SNCF aus: „Wir glauben an Wettbewerb, nicht an ein Monopol.”
Pepy räumte ein, mit den derzeitigen Busticket-Preisen sei kein Geld zu verdienen. „Irgendwann werden sie aber wieder steigen.” Sein Unternehmen habe sich sehr früh mit der Freigabe des Marktes für massive Investitionen entschieden und werde diesen Kurs beibehalten. Anders als Flixbus wolle sich Ouibus jedoch auf den französischen Markt konzentrieren und nicht in ganz Europa expandieren. Flixbus hat sich zum Ziel gesetzt, der führende Anbieter auf dem gesamten Kontinent zu werden mit zahlreichen Verbindungen über Ländergrenzen hinweg.