Frankfurt Bei ihrem erstmaligen Start vom Frankfurter Flughafen kann die Lufthansa-Tochter Eurowings nicht mit Gebührenrabatten rechnen. Bei Interkontinentalflügen werden Preisnachlässe nur gewährt, wenn ein neues, seit drei vollen Flugplanperioden nicht bedientes Ziel angeflogen wird, erläuterte am Mittwoch ein Sprecher der Betreibergesellschaft Fraport die geltende Gebührenordnung.
Der Lufthansa-Konzern hatte sich in der Vergangenheit heftig über Rabatte beschwert, die insbesondere dem irischen Billigflieger Ryanair gewährt worden waren. Auf der Kurz-und Mittelstrecke orientieren sich die finanziellen Anreize aber nicht an den Zielen, sondern sind abhängig vom jeweiligen Passagierwachstum des Anbieters.
Die Stationierung von zunächst vier Eurowings-Langstreckenjets am Drehkreuz Frankfurt, das im Lufthansa-Konzern bislang der Muttergesellschaft vorbehalten war, hatte auch Kritik der Flugbegleitergewerkschaft Ufo ausgelöst. Die Entscheidung richte sich eindeutig gegen den Ferienflieger Condor, der sich nun der ungebremsten Marktmacht der Lufthansa gegenüber sehe.
Da die Eurowings-Maschinen mit Crews der Sun Express betrieben würden, würden die Beschäftigten der Lufthansa nicht profitieren und die Kunden getäuscht, hatte Ufo-Tarifvorstand Nicoley Baublies gesagt.
Lufthansa verteidigte hingegen das Eurowings-Interkontinental-Angebot ab Frankfurt und München. Hier könnten die Zulieferflüge der Lufthansa optimal genutzt werden, meinte ein Sprecher. Zudem werde Eurowings nicht zu Lasten der Kernmarke Lufthansa wachsen. Es handele sich um ein zusätzliches Angebot.