Fraport macht weniger Gewinn Jobabbau belastet Flughafenbetreiber

Fraport baut derzeit Stellen in der Gepäckabfertigung ab. Die Kosten dafür drücken das Betriebsergebnis des Frankfurter Flughafenbetreibers. Auch Ausgaben für das Personal in Griechenland belasten die Bilanz.

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Betreiber Fraport liegt mit der Lufthansa seit Monaten im Clinch – Hintergrund sind die neuen Flughafengebühren in Frankfurt. Quelle: Reuters

Frankfurt Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport kämpft zum Jahresstart wegen Ausgaben für den Personalumbau mit einem Gewinnrückgang. Das Betriebsergebnis (Ebitda) sei um sechs Prozent auf 137 Millionen Euro gesunken, teilte der Konzern am Dienstag mit. Grund sei unter anderem ein Altersteilzeit- und Abfindungsprogramm für den Abbau von Stellen in der Gepäckabfertigung. Hier gebe es noch alte Tarifverträge, die Fraport ablösen wolle. Der Abbau finde nur mit Zustimmung der Betroffenen statt.

Ein weiterer Posten, der auf der Bilanz lastet, seien Ausgaben für das Personal an den griechischen Tochter-Flughäfen. Der Konzernumsatz stieg gleichzeitig um knapp vier Prozent auf 593 Millionen Euro.

An der Prognose für das laufende Jahr hält der Fraport-Vorstand fest: Das Betriebsergebnis soll 1,02 Milliarden Euro erreichen, nach 1,05 Milliarden Euro im Vorjahr, als Sondererlöse die Kennzahl nach oben trieben. Für das Geschäftsjahr 2017 rechnet das hessische Unternehmen am Standort Frankfurt mit einem Verkehrswachstum zwischen zwei und vier Prozent. In den ersten vier Monaten lag das Plus bereits am oberen Ende der Prognose, nämlich bei vier Prozent.

„Im Vergleich zum durchwachsenen Jahr 2016 erleben wir eine deutliche Rückkehr zu Verkehrswachstum, und zwar bei etablierten Netzwerk-Carriern als auch bei Low-Cost-Anbietern“, sagte Fraport-Chef Stefan Schulte. Voriges Jahr war die Zahl der Fluggäste am größten deutschen Flughafen um 0,4 Prozent auf 60,8 Millionen zurückgegangen.

Lufthansa und Fraport liegen seit Monaten im Clinch - Hintergrund sind die neuen Flughafengebühren in Frankfurt. Schulte lockte mit dem Vorstoß die Billigfluglinie Ryanair, die seit März vom Rhein-Main-Flughafen fliegt. Die Lufthansa, die zwei von drei Passagieren in „FRAU“ stellt, ist gar nicht erfreut und wirft dem Airport vor, Ryanair bevorzugt zu behandeln.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr machte aus seinem Unmut auf der Hauptversammlung des Kranich-Konzerns am Freitag kein Geheimnis: Der Zoff sei für ihn persönlich die größte Enttäuschung des vorigen Jahres. Doch hätten die anschließende Verhandlungen zumindest Fortschritte gebracht. „Wir haben uns grundsätzlich mit Fraport auf ein Paket von drei Jahren geeinigt, das uns Kostensenkungen liefern wird auf dem Niveau, was Ryanair bekommt.“ Auf harte Schritte gegen Fraport könne man jetzt wohl verzichten. Doch werde noch weiter über einen engeren Schulterschluss verhandelt.

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