Wie kamen Sie in so jungen Jahren dazu, Designer für Lego zu werden? Die meisten Ihrer Kollegen waren deutlich älter.
Schon als Kind habe ich viel Lego gebaut, aber auch als Teenager und junger Erwachsener. Außerdem besuchte ich Lego-Fan-Conventions und präsentierte meine Eigenkreationen im Netz. Als ich hörte, dass die Lego Group neue Produktdesigner suchte, habe ich mich online mit anderen Lego-Begeisterten und --Mitarbeitern ausgetauscht. Das, was sie mir über das Unternehmen erzählten und darüber, wie es funktioniert, gefiel mir. Es schien eine tolle Chance zu sein, also bewarb ich mich.
Wie kann sich ein Laie die Arbeit eines Lego-Designers vorstellen?
Am Anfang jedes Designs steht eine einfache Vorgabe: Etwa ein Automodell, das circa 20 Euro kosten soll. Dann bastelt der Designer, Stunden über Stunden und überarbeitet seinen Entwurf immer wieder. Das dauert. Ist er zufrieden, baut er das Modell Schritt für Schritt zusammen vor Ingenieuren, seinem Teamleiter und den Mitarbeitern, die die Anleitungen erstellen. Danach wird überprüft, wie sich das Modell tatsächlich nach Anleitung nachbauen lässt. Wenn alle grünes Licht geben, geht der Entwurf in die Produktion. Ansonsten geht es wieder von vorne los.
Durften Sie sich völlig austoben?
Als ich in Billund anfing, bin ich etwas ausgeflippt und habe meine Fantasie mit mir durchgehen lassen. Wir Designer neigen am Anfang dazu, uns auszutoben und die ultimative Version von dem zu bauen, was das Modell am Ende darstellen soll. Viele Produktdesigner dort kommen wie ich aus der Fan-Community und haben ursprünglich Modelle gebaut, die so komplex sind, dass sie sich niemals verkaufen lassen. Dafür kriegt man aber recht schnell ein Gefühl. Die komplexen Entwürfe dienen eher als Inspiration für das, was am Ende ins Ladenregal wandert.
Wer hält die Designer in Zaum?
Die Leiter des Designteams. Sie geben Aspekte wie die Farbe des Autos oder den Stil vor, in dem es entworfen werden soll. Ein Beispiel: In der Serie soll es zusätzlich zum Auto ein Flugzeug geben. Das Führungsteam ist dafür verantwortlich, dass Auto und Flugzeug etwa unterschiedliche Farben haben, denn so kaufen die Kunden mit höherer Wahrscheinlichkeit beide Sets.
Herr Schwartz, vielen Dank für das Gespräch.