Galeria Karstadt Kaufhof Bei Galeria hat auch die Politik versagt

Vergangenes Jahr griff die Politik dem kriselnden Unternehmen unter die Arme. Quelle: imago images

Beim Versuch, die Warenhauskette Galeria zu retten, ist die Politik spektakulär gescheitert. Der Fall illustriert die Tücken staatlicher Hilfen. Ein Kommentar.

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Robert Habeck war in Retterlaune: Corona habe dem Einzelhandel zugesetzt. „Daher haben wir entschieden, dass der Wirtschaftsstabilisierungsfonds Galeria Karstadt Kaufhof erneut unter die Arme greift“, sagte der Bundeswirtschaftsminister vor gut einem Jahr.

Inzwischen zeigt sich, was die Rettungsaktion gebracht hat: nichts. Galeria hat Insolvenz angemeldet und wird Dutzende Filialen schließen, Tausende Mitarbeiter verlieren ihre Jobs. Und die insgesamt 680 Millionen Euro Staatshilfe, die unter Habeck und seinem Vorgänger Peter Altmaier an Galeria flossen, sind zum großen Teil weg.

Von Anfang an hatten Experten davor gewarnt, überkommene Geschäftsmodelle künstlich am Leben zu halten. Während in wachstumsstarken Firmen Arbeitskräfte fehlten, wurden Jobs bei Galeria konserviert und nötige Strukturreformen in den Innenstädten verschleppt.

Selbst handwerklich waren die Hilfen schlecht gemacht: Warum musste Galeria-Eigentümer René Benko keine seiner Immobilien als Sicherheit für die Rettungsmillionen verpfänden? Nicht nur bei Galeria wurde so Geld verpulvert. Auch Hilfsempfänger wie die Handelsketten Orsay und Görtz meldeten Insolvenz an. Politiker in Retterlaune? In der Regel heißt das: Es wird teuer – und hilft wenig.


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