Galeria Karstadt Kaufhof Eigentümer Signa will Sanierungsbeitrag über 366 Millionen Euro leisten

Quelle: dpa

Der Immobilieninvestor und Karstadt-Kaufhof-Eigentümer Signa will die Sanierung des Warenhauskonzerns mit einem dreistelligen Millionenbetrag unterstützen.

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Der Immobilieninvestor und Karstadt-Kaufhof-Eigentümer Signa will die Sanierung des Warenhauskonzerns mit einem dreistelligen Millionenbetrag unterstützen. Nach Informationen der WirtschaftsWoche hat sich das österreichische Unternehmen bereit erklärt, insgesamt 366 Millionen Euro als Sanierungsbeitrag zu leisten. Allein 200 Millionen Euro sollen als „Mietzuschuss“ gezahlt werden. Ein Signa-Sprecher bestätigte die Zahlen gegenüber dem Magazin.

Zuletzt war bekannt geworden, dass der Konzern 62 seiner bundesweit 172 Filialen schließen will. Standorte im Besitz von Signa sind dem Vernehmen nach jedoch allenfalls vereinzelt von Schließungen betroffen. Unter Vermietern war daher Kritik an einer vermeintlichen Sonderbehandlung laut geworden. Im Interview mit der WirtschaftsWoche hatte Insolvenzsachwalter Frank Kebekus allerdings schon im Mai darauf hingewiesen, dass Filialen der Signa unterdurchschnittlich betroffen sein würden, „weil Signa tendenziell eher die besseren Objekte besitzt, also solche, die sich rechnen.“ Vor diesem Hintergrund sei Signas Sanierungsbeitrag „erheblich“, heißt es im Karstadt-Kaufhof-Umfeld.

Der Warenhauskonzern hatte Anfang April ein Schutzschirm-Insolvenzverfahren eingeleitet. Kommende Woche soll das Verfahren formal eröffnet werden. Anfang September sollen dann alle Gläubiger über den Insolvenzplan, der die Sanierungsbeiträge der Beteiligten zusammenfasst, im Rahmen einer Gläubigerversammlung abstimmen und die Rettung des Warenhauskonzerns besiegeln.

Offen ist indes, ob die Zentrale des Konzerns weiter in Essen verbleibt. Die Karstadt-Sanierer verlangen vom Eigentümer der Immobilie umfangreiche Zugeständnisse. „Die Verhandlungen laufen noch“, sagte Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der Publity AG, der das Gebäude gehört. Sollte es keine Einigung geben, könnte der Firmensitz verlegt werden, heißt es in der Immobilienbranche.

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Was das Aus der 62 Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen für die 47 betroffenen Städte bedeuten kann, zeigen die Folgen der Hertie-Pleite von 2008. Erst eine organisierte Gruppe von 34 „Wutbürgermeistern“ sorgte Jahre später für eine neue Nutzung der Ruinen in zentraler Lage. In einigen Städten allerdings sind die Lücken, die Hertie gerissen hat, bis heute nicht geschlossen.

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